Bürger ließen die Köpfe rauchen: Hunderte Ideen für neues Ortszentrum
FURTH. Drei Tage lang stellten die Marktgemeinde Furth und das Benediktinerstift Göttweig ihren Bürgern bei einer Ideenwerkstatt die Frage, was die Ortsmitte künftig bieten soll. Die Ergebnisse wurden am dritten Abend vor rund 100 Interessierten und Projektbeteiligten präsentiert.
„Wir sind begeistert, dass so viele die Gelegenheit zur Mitsprache genutzt haben“, eröffnete Bürgermeisterin Gudrun Berger (ÖVP) die Veranstaltung im Turnsaal der Volksschule. Auch Pater Maurus Kocher vom Stift Göttweig zeigte sich positiv überrascht von den kreativen Ideen der Bürger. Hunderte Anregungen waren im Laufe der Aktion auf verschiedenen Wegen zusammengekommen. Um das öffentliche Brainstorming professionell zu begleiten, holten sich Gemeinde und Stift das Büro nonconform ins Boot. Die Wiener Spezialisten für Raumentwicklung unter Bürgerbeteiligung präsentierten schließlich auch das Ergebnis.
Die wichtigsten Anliegen
Konkret sehen Verantwortliche und Bürger in Furth drei große Orte mit Potenzial: Volksschule, Meierhof und Stiftskeller. Am Herzen liegen den Bewohnern zudem neue Treffpunkte für die Jugend, familienfreundliche öffentliche Räume, ein generationenübergreifendes Wohnprojekt, das Thema Mobilität sowie ein Wirtshaus, ein Ort für Veranstaltungen oder ein Museum.
Schule braucht mehr Platz
Großes Augenmerk galt bei der Ideenwerkstatt dem Platzmangel in der Volksschule. Dieser fehlen aktuell rund 400 Quadratmeter Fläche für Klassenzimmer, Rückzugs- und Sonderräume. Das Büro nonconform sieht hier die Möglichkeit, die denkmalgeschützten Räume durch den Anbau eines hofseitigen Gangs zu erschließen. Dieser könnte durch den Einsatz von Nischen auch zu einer Lernlandschaft für die Kinder werden. Zusätzliche Klassenzimmer könnten durch die Aufstockung des neueren Turnsaals geschaffen werden. Durch die Zusammenlegung von Pfarrbücherei und Schulbibliothek könnte das Angebot für die gesamte Bevölkerung erweitert werden.
Stiftskeller als Eventlocation
Der direkt an die Volksschule angrenzende, ebenfalls denkmalgeschützte Stadl des Meierhofs eignet sich für nonconform als „Kulturstadl“. Besonders kreativ waren die Bürger, was die künftige Nutzung der Stiftskeller anbelangt. Die Vorschläge reichten von einer Bowling-Bahn über einen Raum für Pop-up-Heurige bis hin zur Möglichkeit der privaten Weinlagerung. Rund um die Stiftskeller könnte zudem ein neues generationenübergreifendes Wohnkonzept entstehen.
So geht“s nun weiter
Nun zieht sich das Planungsteam zurück, um Ende 2020 einen Masterplan vorzulegen. Dieser bildet die Basis für einen Architekturwettbewerb. Danach geht es an die schrittweise Realisierung. Doch bereits in naher Zukunft sollen einige Ergebnisse aus der Ideenwerkstatt umgesetzt werden: Im Frühjahr findet die erste Veranstaltung in den Stiftskellern statt. Auch ein Markt soll ins Leben gerufen werden.
„Reise in spannende Zeiten“
„Einer der größten Erfolge der Ideenwerkstatt ist die tolle Energie“, sagt Bürgermeisterin Gudrun Berger und ergänzt: „Ich wünsche mir, dass diese Energie erhalten bleibt, denn unsere Reise geht weiter und führt uns in spannende Zeiten!“
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