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erscheint am: 09.10.2019 08:00 Uhr

WKO Perg will Rätselrallye für Zusteller stoppen

Laura Voggeneder  Anzeige, 09.10.2019 08:00 Uhr

SAXEN. Eine Situation, die nur Verlierer kennt, beschreiben Paketdienst-Mitarbeiter. Fehlende Hausnummern und Straßennamen machen das Zustellen zur Rätselrallye. Das ärgert Versender, Zusteller und Empfänger.

Die 19 Quadratkilometer große Gemeinde Saxen steht stellvertretend für einen Missstand, der in ländlichen Regionen weit verbreitet ist: Insgesamt 16 Ortschaften umfasst das Gemeindegebiet, alle haben die Postleitzahl „4351“, keine davon hat Straßennamen.

Zwei Faktoren erschweren den Job von Paketdienst-Mitarbeitern sogar noch zusätzlich. Die Hausnummern werden nicht dem Straßenverlauf, sondern der Baubewilligung folgend vergeben.

Kilometerweit entfernt

„Wäre das nicht schon unübersichtlich genug, sind an manche Häuser gar keine Nummern angebracht“, klagt Transportunternehmer Michael Hofstädter. Weil selbst üblicherweise nebeneinander liegende Hausnummern kilometerweit entfernt sein können, verlieren Zusteller an manchen Tagen bis zu zwei Stunden wertvolle Arbeitszeit.

„Meine 38 Fahrer und ich stellen am Tag 5.000 Pakete an 2.500 Adressen zu. Jeder Fahrer übernimmt sieben Gemeinden. Da kann man sich unmöglich alle Kunden merken.“

Ist eine Adresse nicht zu finden, ärgert das nicht nur die Zusteller, die unnötigen Aufwand hatten. Auch die Versender und Empfänger sind verärgert, wenn Bücher, Kleidung, Lebensmittel oder Medikamente verspätet ankommen.

Hausnummern anbringen

„Deshalb appellieren wir an die Gemeinden, diese Missstände zu beseitigen“, sagt Wolfgang Wimmer, Obmann der WKO Perg. Hausnummern anzubringen, ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.

„Die Einführung von Straßennamen ist nicht nur im Interesse der Paketzusteller. Wenn auch Feuerwehr, Polizei, Rettung und Ärzte Adressen schnell finden, profitieren alle“, betont Wimmer. Deshalb werde die WKO Perg alles unternehmen, damit das Hausnummernchaos ein Ende findet.