Verwirrter 27-Jähriger wollte Braunauer Schüler in seine Wohnung locken (Update vom 2.6, 16.10 Uhr)
BRAUNAU. Unter Drogeneinfluss versuchte ein 27-Jähriger Schüler des Gymnasiums Braunau in seine Wohnung zu locken. Eine Stimme hätte ihn dazu gedrängt, die Kinder anzusprechen. Der verwirrte Mann wurde in die psychiatrischen Abteilung des Braunauer Krankenhauses eingeliefert und angezeigt.
Ein Drogensüchtiger hat im Gymnasium Braunau mehrere Kinder bedrängt. Der Mann wollte die Schüler mit Süßigkeiten in seine Wohnung locken. Eine Stimme in seinem Kopf hätte ihn dazu gedrängt, die Kinder anzusprechen, sagte der Mann.Der 27-Jährige stand offensichtlich unter Drogeneinfluss, als er mittags in das Gymnasium marschierte. Dort bedrängte er mehrere Kinder, stellte sich ihnen in den Weg und versuchte, sie auf die Toilette zu zerren. Danach gab er sich als Zauberer aus und versuchte, mit Süßigkeiten die Schüler in seine, wie er selbst sagte, nahegelegene Wohnung zu locken. Als die Lehrer den Eindringling bemerkten, riefen sie sofort die Polizei.
Der Verdächtige schaffte es zunächst noch, durch eine Hecke zu fliehen, konnte wenig später aber in der Nähe der Schule gefasst werden. Dabei verletzte der Mann auch noch einen Polizisten. Als Motiv gab er an, eine Stimme in seinem Kopf hätte ihn dazu gedrängt, die Kinder anzusprechen. Der Mann wurde in die psychiatrische Abteilung ins Krankenhaus Braunau eingeliefert und wird angezeigt.
Update vom 2.6.2022 (16.10 Uhr):
Bildungsregion und Schuldirektor sprechen sich gegen überstürzte Schutzmaßnahmen aus
Wie Elisabeth Seiche, Pressereferentin der Bildungsregion Innviertel, auf Tips-Anfrage mitteilte, ginge es nach solchen Fällen primär darum, Sorgen abzubauen. Am Gymnasium ist kommenden Freitag auch der Besuch einer Schulpsychologin geplant, die speziell mit den Schülern spricht, die dem verwirrten Mann begegnet sind. Von überstürzten Schutzmaßnahmen für die Zukunft hält sie aber wenig. „Die Schulen in Österreich sind ein sicherer Ort, es handelt sich hier um einen Einzelfall, der zum Glück glimpflich ausgegangen ist.“ Auch der Direktor des Braunauer Gymnasiums, Sebastian Plank, sieht das ähnlich: „Die Schule künftig abzusperren ist aus mehrerlei Gründen keine Option, über das Installieren von Überwachungskameras kann man sicher diskutieren, aber auch das ist ein heikles Thema.“ Die Polizei habe rasch gute Aufklärungsarbeit den Schülern gegenüber geleistet. Künftig gehe es für Plank vor allem darum, die Schüler zu sensibilisieren, in solchen Situationen sofort die Lehrkräfte zu informieren.
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