Wienerberger testet erste industrielle Wärmepumpe
HELPFAU-UTTENDORF. Die Wienerberger Österreich GmbH nahm am Standort Uttendorf die erste industrielle Wärmepumpe in Betrieb. Der Ziegelhersteller nutzt damit erstmals die industrielle Abwärme zur Trocknung.
Bisher wurde Abwärme aus industriellen Prozessen meist völlig ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Der Ziegelhersteller Wienerberger nutzt sie am Standort Uttendorf seit 11. Dezember für Trocknungsprozesse. Möglich macht dies die erste industrielle Hochtemperatur-Wärmepumpe, die in den letzten drei Jahren im Rahmen des EU-ProjektsDryFiviency unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology entwickelt wurde. In Uttendorf wird diese neue Technologie nun erstmals getestet.
Meilenstein Richtung Dekarbonisierung
Für Carlo Callegati, Head of R&D Operations and Engineering bei der Wienerberger AG, wurde damit ein „Meilenstein Richtung Dekarbonisierung der Ziegelindustrie“ gesetzt. Bisher konnten Wärmepumpen bei Temperaturen über 110 Grad nicht zur Rückgewinnung der Abwärme eingesetzt werden. Um Ziegeln Wasser zu entziehen, muss dieses jedoch bei 90 bis 170 Grad verdampft werden.
Vielfältige Einsatzbereiche
Mit der Neuentwicklung können Wärmepumpen nun auch im Hochtemperaturbereich eingesetzt werden. „Für viele Trocknungsprozesse sind sie eine echte Alternative zu herkömmlichen Gasbrennern“, erklärt Veronika Wilk, die wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts. Dabei könne die Energieeffizienz um bis zu 80 Prozent gesteigert und die CO2-Emissionen um bis zu 75 Prozent reduziert werden. Die Technologie könnte zudem in vielen Industriezweigen eingesetzt werden.
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