Rettet den Raaderwald - kostbare Natur soll in St. Valentin Wirtschaftspark weichen
Aufruf zur Rettung eines letzten Stücks Natur in St. Valentin
Wird in Brasilien Regenwald gerodet, dann empören wir uns. Doch wenn in St. Valentin ein 48 Hektar großer Wirtschaftspark geplant wird, dem 20 Hektar des Raader Waldes im Ortsteil Rems zum Opfer fallen, dann freut sich die Politik einhellig. Dazu muss man wissen: In St. Valentin gibt es mit etwa 14 Prozent nur unterdurchschnittlich wenig Wald. Die Laubwälder im Westen der Stadtgemeinde werden seit Beginn des 2. Weltkrieges immer wieder der Wirtschaft geopfert, trotz auch immer wieder heftigen Widerstandes seitens der Bevölkerung.
Wirtschaftspark, klingt zwar gut, aber wieso nimmt die Politik ihre Verantwortung für die Natur nicht wahr? Wieso gibt es keine Raumplanung, die dafür sorgt, dass die Einwohner und deren Kinder auch in Zukunft ein Anrecht auf Lebensqualität, Naherholungsraum und Natur haben? Österreich hat 27 Prozent geschützte Natur, St. Valentin und Umgebung weisen klägliche Null Prozent auf.
Naturexperten aus der Region weisen darauf hin, dass es sich bei den Eichenwäldern im Planungsbereich des „Betriebsbaugebiets“ Raader Wald um einen EU-geschützten Lebensraumtyp handelt.
Weiters können diese Experten bestätigen, dass es sich bei diesem Wald und seinen Lichtungen auf Schotterboden um den letzten Rest einer trockenen Heidelandschaft mit artenreicher Fauna und Flora handelt. Ein Versäumnis von Politik und Verwaltung, dies festzustellen und den Grüngürtel Herzograder Wald - Köttinger Forst - Raader Wald unter Naturschutz zu stellen. Auf diesem Flecken einen Wirtschaftspark zu planen, ist ein No Go. Man verweist in den Medien auf eine Ausgleichsaufforstung. Wer sich in der Natur auskennt, der weiß: Dieses St. Valentiner Naturparadies kann anderswo nicht wieder hergestellt werden! In anderen Ecken des Stadtgebietes herrschen andere Bodenbedingungen vor und sind auch die Äcker und Wiesen völlig überdüngt. Da kommt vielleicht Löwenzahn damit zurecht. Der Verlust wäre unwiderruflich. Wieso plant man nicht auf der Ausgleichsfläche den Wirtschaftspark? Die Gemeinden müssten finanziell weniger Vorleistungen erbringen, man müsste keine Ausgleichsflächen zum Aufforsten ankaufen, hätte weit weniger Umweltauflagen, weniger Proteste, wär alles viel günstiger und wirtschaftlicher. Oder man nutzt die ohnehin noch frei verfügbaren 26 ha des Wirtschaftsparkes Ennshafen plus die auf Immobilienplattformen angebotenen immerhin einige Hektar großen Betriebsbaugründe in St. Valentin in Autobahnnähe, die schon länger offensichtlich nicht verkauft werden können? Viele unserer jetzigen Gemeindeausgaben sind unserem verantwortungslosen Umgang mit der Natur in der Vergangenheit geschuldet.
Sehen Sie sich unten ein fünfminütiges Amateurvideo über den Raader Wald an (oder einfach auf YouTube Raaderwald eingeben) und überlegen Sie, ob Sie im Raum St. Valentin ein ähnlich artenreiches Ökosystem kennen.
Jeder der Anregungen hat, um für diese Natur, aber auch die Remser Anrainer (wird Rems verkehrsmäßig ein zweites Pyburg?), die Zukunft unserer Kinder, aber auch für die Politik und Wirtschaft möglichst eine Win-Win Situation herzustellen, ist herzlich eingeladen, diese an die Mailadresse raaderwald@ liwest.at zu mailen. Auch Unterstützungserklärungen sind jederzeit willkommen.
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