Tag der Freiwilligkeit:Beim Zivildienst vom Rot Kreuz-Spirit gepackt
OBERÖSTERREICH/TRAGWEIN. Heute, am 5. Dezember, ist Tag der Freiwiligkeit. Freiwilliges Engagement ist der Kitt, der eine Gesellschaft zusammenhält: Rund 600.000 Oberösterreicher sind in Sportvereinen, Musikkapellen, Gemeinden, Feuerwehren oder Organisationen wie dem Roten Kreuz aktiv. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag für eine sichere und lebenswerte Gesellschaft. Die vom Roten Kreuz angestoßene Aktion „in mir schlägt ein #HELFERHERZ“ auf Facebook macht Vielfalt und Wert der Freiwilligenarbeit sichtbar.
Es war der 1. Februar 1980, als Johann Aumayr an der Ortsstelle Tragwein das erste Mal Rotkreuz-Luft schnupperte. An diesem Wintertag startete Aumayr seine Zivildienst-Karriere und war einer der ersten Päsenzdiener an der Dienststelle im Mühlviertel . Eine Entscheidung, die dem Leben von Johann Aumayr eine komplett neue Richtung gab. Der Rot Kreuz-Spirit packte ihn und ließ ihn nicht mehr los. Seit mehr als 38 Jahren engagiert sich Johann Aumayr mittlerweile freiwillig im Rettungsdienst. Er ist Vater von vier erwachsenen Kindern und in seiner Freizeit für alle Menschen da, die Hilfe brauchen. Wochenend- und Nachtdienste an den Wochenenden sowie der eine oder andere Dienst unter der Woche sind für ihn selbstverständlich. „Ich will meinen Mitmenschen helfen und so meinen Beitrag für eine solidarische Gesellschaft leisten“, erklärt Aumayr, der beruflich als Arbeitstechniker in einer Maschinenfabrik in Linz tätig ist.
Das bunte Bild der Freiwilligkeit in Oberösterreich
Vier von zehn Oberösterreichern engagieren sich freiwillig. „Etliche bereits gewohnte Leistungen bzw. Angebote wären ohne freiwilliges Engagement nicht verfügbar. Seien es die Angebote in vielen Vereinen, Jungscharstunden, karitative Betreuungsstellen - vieles kann nur in Anspruch genommen werden, weil sich Menschen aus Idealismus einer Sache annehmen“, erklärt Walter Aichinger. Das OÖ. Rote Kreuz ist mit mehr als 22.000 freiwilligen Mitarbeitern die größte humanitäre Freiwilligenorganisation im Bundesland. Ein Großteil der Freiwilligen engagiert sich im Rettungsdienst. „Das Essen auf Rädern, die Rotkreuz-Märkte, der Besuchsdienst oder auch die ALPHA-Leseförderung an den Schulen sind Leistungen, die ausschließlich von Freiwilligen erbracht werden“, erklärt Aichinger.
Bundes-Ehrenzeichen für Rotkreuz-Mitarbeiter
Die Freiwilligen im Bundesland sind Rückgrat und Leistungsträger unserer Gesellschaft. Das Bundes-Ehrenzeichen für ihr herausragendes Engagement um eine soziale Zivilgesellschaft bekommen die Rotkreuz-Mitarbeiter Robert Schmidt aus Steyr (Katastrophenhilfsdienst) und Karin Stütz aus Freistadt am 5. Dezember überreicht.
Vereinbarkeit von Beruf, Freiwilligkeit und Familie verbessern
Generell gelte es, Stellenwert und Wertschätzung des freiwilligen Engagements in der Gesellschaft weiter zu stärken. „Auch die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freiwilligkeit muss noch besser gelingen“, fordert Aichinger. „Darüber hinaus braucht es die Anrechnung der Kenntnisse Freiwilliger an Hochschulen – etwa in Form von ECTS-Punkten für freie Lehrveranstaltungen wie an der Uni Linz – oder die Anrechnung der Leistung Freiwilliger bei öffentlichen Vergaben.“ Wie freiwilliges Engagement die Menschen in der Öffentlichkeit verbindet, zeigt die Rotkreuz-Aktion „in mir schlägt ein #HELFERHERZ“ auf Facebook.
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