Prager Fotoschule sagt Schloss Weinberg adieu
KEFERMARKT. Dem Schloss Weinberg kehrt die Prager Fotoschule Österreich den Rücken: Ab März 2018 ist die Tabakfabrik Linz die Heimat der Bildungseinrichtung, dies seit 1995 im Mühlviertel angesiedelt war. Tips sprach mit Kurt Hörbst, einem der beiden Schulleiter.
Neue Perspektiven erwarten sich Kurt Hörbst aus Rainbach und sein Kollege Peter Hofstetter von der Übersiedlung in die Tabakfabrik. Das Angebot, nach Linz zu kommen, war bereits vor zwei Jahren an die Schulleiter herangetragen worden.
Interessante Nachbarn
„Das kreative Umfeld in Bau 1 der Tabakfabrik, wo das Valie Export Center und Gerhard Haderers Schule des Ungehorsams quasi unsere Nachbarn sein werden, hat uns sehr gereizt, wie auch die Nähe zur Landesgalerie, zum Lento und zur Kunstuniversität, hier können wir auch außerhalb des Lehrgangs hochkarätige Veranstaltungen bieten“, sagt Hörbst im Tips-Gespräch. Gemeint sind Ausstellungen, Vorträge und Kunstevents. „Die Region um Freistadt ist uns einfach zu dünn und zu klein geworden, unsere Region ist der gesamte deutschsprachige Raum“, fügt er hinzu.
Niemand um Verbleib bemüht
Von Weinberg scheide man auch ein bisschen mit Wehmut. „Es war eine schöne Zeit, aber es hat sich auch keiner wirklich darum bemüht, dass wir mit der Schule im Schloss bleiben“, spricht der Schulleiter unter anderem von einem nicht zustande gekommenen Termin beim Landeshauptmann.
1500 Nächtigungen im Jahr
Nicht nur aus der Sicht des Bildungsangebots, auch touristisch gesehen reißt der Abgang ein Loch in die Region. Die Fotoschüler verbrachten pro Jahr mindestens 1500 Nächte im Schloss. Für den Lehrbetrieb in der Tabakfabrik stehen 400 Quadratmeter, rund ebenso viel wie in Weinberg, wo die Schule Mieter war, zur Verfügung. Mehr als 440 Schüler aus dem deutschsprachigen Raum werden die Lehrgänge und Workshops pro Jahr besuchen.
Weitere Informationen: www.prager-fotoschule.com
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden