Beliebter Handarbeitstreff sperrt Ende Juli zu
PREGARTEN. Vor 31 Jahren haben die beiden Schwestern Eva Ehrenmüller und Gertrude Spitzenberger den Sprung in die Selbständigkeit gewagt und ihr Hobby zum Beruf gemacht. Nach 31 Jahren verabschieden sie sich nun in den wohlverdienten Ruhestand. Ein bisschen Wehmut ist natürlich schon dabei.
Handarbeiten war schon immer die Leidenschaft von Eva Ehrenmüller und Gertrude Spitzenberger. Ihre Jobs beim Land Oberösterreich und in der VOEST haben die beiden 1988 dann an den Nagel gehängt und ein Handarbeitsgeschäft in Pregarten eröffnet. „Schon damals wurde gesagt: Alle sperren zu und ihr wollt neu anfangen“, lacht Eva Ehrenmüller über die Skepsis einiger Leute von damals. Doch das Geschäft mit Wolle, Garnen, Näh- und Strickbedarf lief von Beginn weg gut an. Später wurde das Sortiment noch um Vorhänge und Sonnenschutz erweitert. „Es hat sich immer verändert. Mal gab es den einen, mal den anderen Trend. Genäht wird immer viel. Die jungen Mütter kaufen sich wieder Nähmaschinen und sind recht kreativ“, so Ehrenmüller im Tips-Gespräch.
Stricken und Nähen immer noch im Trend
Und auch das Stricken hat keineswegs die Anhänger verloren. „Wir haben auch in letzter Zeit viel bestellt, weil die Wolle oft gleich weg war.“ Kein Wunder, viele Geschäfte dieser Art gibt es nicht mehr, obwohl das Interesse an der Handarbeit nicht sinkt.“Wir haben das immer mit Herzblut gemacht und unsere Kunden haben das gemerkt. Die fachliche Beratung und die Persönlichkeit waren den Leuten immer wichtig“, so die beiden Damen.
Aus über drei Jahrzehnten gäbe es natürlich noch jede Menge Geschichten zu erzählen. Viele Kundinnen haben schon als Kinder mit ihren Mamas und Omas und später dann mit ihren eigenen Kindern im Geschäft eingekauft. Zu den schönsten Erinnerungen gehörten natürlich auch die Modenschauen, bei denen aufwändige Strick-Kleidungsstücke präsentiert wurden.
Sechs Meter langer Schal für Hermann Maier
Unvergessen bleibt auch eine Auftragsarbeit für einen ganz besonderen Kunden. „Der Manager von Hermann Maier rief an einem Donnerstag an und fragte, ob es möglich wäre, dass wir bis Montag einen sechs Meter langen Schal für einen Werbespot des Skistars stricken. Obwohl es in der kurzen Zeit fast nicht machbar war, haben wir zugesagt und dann zu dritt das ganze Wochenende durchgestrickt“, erinnert sich Eva Ehrenmüller.
Abschiedsfest mit Flohmarkt am 3. August
Am 31. Juli wird das Geschäft das letzte Mal offiziell seine Pforten öffnen. Am darauffolgenden Samstag, 3. August, findet dann noch ein Abschiedsfest mit Flohmarkt statt. „Wir haben mit dem Feiern angefangen und so wollen wir auch aufhören“, sprechen die Damen allen Kunden, Freunden und Weggefährten eine herzliche Einladung aus. Los geht es bereits ab 8 Uhr. Für das leibliche Wohl und Musik ist gesorgt.
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