Andreas Hunger bietet Lektüre für alle, die nach besserem Leben suchen
BAD ZELL. Vor fast 20 Jahren hat der studierte Soziologe Andreas Hunger den Erstentwurf für seinen Roman geschrieben, jetzt ist „Er fand all die verlorene Zeit wieder“ fertig und im Buchhandel erhältlich. Sein gesellschaftskritisches Werk trifft den Puls der Zeit, denn es geht um die Frage: „Was macht das Leben sinnvoll?“
Andreas Hunger wuchs im bäuerlichen Umfeld auf und war anfangs als Landschaftsökologischer Berater sowie Bauer aktiv. Im zweiten Bildungsweg promovierte er im Bereich Entwicklungssoziologie. Es folgten Tätigkeiten als Universitätslektor und regionaler Projektmanager, als solcher er für den Burgen- und Schlösserweg verantwortlich zeichnet. Das eigentliche Fundament für seinen ersten Roman bildet aber seine subsistenzorientierte (selbsterhaltende) Lebensweise: „Es steckt ein sehr langer Prozess hinter diesem Werk. Ich habe natürlich schon mehrere soziologische Publikationen veröffentlicht, aber die Fantasie hat in der Wissenschaft keinen Platz“, sagt der Erdleitner. „Es soll nicht um nüchterne Zahlen und Fakten gehen, sondern der Roman soll ermuntern, sich über das gute Leben Gedanken zu machen.“
Suche nach dem Sinne des Lebens
Obwohl so nicht geplant, könnte der Zeitpunkt für die Erscheinung von „Er fand all die verlorene Zeit wieder“ nicht passender sein. „Jetzt ist viel aufgebrochen. Eine Krise ist immer ein Scheideweg. Viele Leute machen sich jetzt auf die Suche nach spirituellen Dingen und hinterfragen den Sinn ihres Lebens. Das Buch passt sicher für solche Menschen, die vielleicht auch einen stärkeren Draht zur Natur haben wollen.“Komfortzone verlassen und das Leben ändern. Ob der 51-Jährige den Zeitgeist unbedingt getroffen hat, weiß er nicht sicher. „Ich bin gespannt auf die Rückmeldungen der Leser. Das Buch bietet sicher gute Anregungen, wie es im Leben auch anders gehen kann, abseits vom überbordenden Konsum. Natürlich muss man dann seine Komfortzone verlassen“, betont Hunger.
Lokal handeln, global denken
Ob die Corona-Krise tatsächlich ein Umdenken in der Gesellschaft erwirkt hat, wagt der Soziologe zu bezweifeln: „Ich sehe da eigentlich nicht die breite Masse, die unsere Gesellschaft umgestalten will. Das ist aber die Frage, ob sich genug Menschen auf den Weg machen wollen.“Die Subsistenzstrategie wäre nach Hunger ein geeigneter Ansatz, den es brauchen würde, um etwas zu verändern nach dem bekannten Motto „lokal handeln, global denken.“Nur negativ möchte Hunger die Entwicklungen aber nicht betrachten: „Es gibt schon viele Strömungen, die gut sind, zum Beispiel dass der Bio-Anteil bei den Lebensmitteln steigt, aber wenn man das global sieht, ist das noch viel zu wenig.“ Wer das Buch lesen will, bekommt es im Buchhandel und beim Autor.
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