GMUNDEN. Schüler des Gymnasiums Ort helfen, allergieauslösende Substanzen zu erforschen und neue biologische Farbstoffe für den bildnerischen Bereich zu entwickeln. Möglich macht dies das Projekt „BIO KoSMoS“, das einen Spagat zwischen Biotechnologie, Medizin, Schule und moderner Kunst wagt.
Vor wenigen Wochen startete das Gymnasium Ort gemeinsam mit der Universität Salzburg eine ungewöhnliche Wissenschafts-, Kunst- und Bildungsinitiative. Für zwei Jahre wird die Schule gemeinsam mit vier weiteren Partnerschulen und der Uni Salzburg forschen und neue, modernste Wege zur Kooperation und Bildung aufbauen. Gmundner Schüler als Tester von Biofarbstoffen Um eine neue Methode zur Herstellung von Eiweißen für die Allergietherapie zu etablieren, ist es notwendig, leuchtende, grün fluoreszierende Proteine zu verwenden. Diese von Tiefseequallen gewonnenen „Leuchtstoffe“ werden in den Schulen direkt als Pigment-Material für das Herstellen und Testen „gentechnischer“ Tinten und Malfarben verwendet.
Und hier kommen die Gmundner Schüler ins Spiel. Sie testen dieses völlig neue, biotechnologische Farbsystem auf seine künstlerische Verwendbarkeit, optimieren es und erforschen unterschiedliche Mal- und Druckoberflächen. Danach werden die Biofarbstoffe aus der Molekularbiologie für künstlerische Arbeiten eingesetzt. Eine Ausstellung der daraus entstehenden Kunstwerke soll zeigen, wie nahe Wissenschaft und Kunst liegen. „Für die Materialtests wird ein „Flying Lab“ aufgebaut, das samt Equipment und Fachleuten der Uni zur Schule kommt und so modernste Forschung sowie Bildung in diesem Bereich an unserer Schule ermöglicht“, sagt Biologie-Professor Peter Räuschl. Auch ein weiteres naturwissenschaftliches Labor mit einem digitalen 3D-Mikroskop wird aufgebaut und an der Schule getestet. Danach wird dieses gemeinsam gewonnene Know-How Schulen in ganz Österreich zugänglich gemacht. Derzeit wird ein Zeitplan erarbeitet, ein projektinternes Netzwerk installiert, um untereinander live zu kommunizieren, Vorträge mitzuverfolgen und sich auszutauschen. Ab Ostern steht dann das 3D-Mikroskop bereit, um speziell die von den Gmundner Schülern gefärbten und zu testenden Oberflächen zu analysieren.
Uni-Mentoren für Schüler
Ungewöhnlich ist auch, dass besonders motivierte und begabte Gymnasiasten durch Forscher der Universität zwei Jahre begleitet und somit eng an Universität, Forschung und moderne Ausbildung herangeführt werden. Neben dem Gymnasium Ort beteiligen sich am Projekt vier Schulen aus Judenburg, Reutte, St. Johann/Pongau und Salzburg.
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