„Pinsdorfichnus“ hinterließ vor Millionen Jahren seine Spuren
PINSDORF. Nicht viele Gemeinden finden ihren Namen in der wissenschaftlichen Fachwelt verewigt. Pinsdorf hat dieses „Kunststück“ geschafft. Dabei wurden vom in der Forscherwelt bekanntesten Pinsdorfer bis heute nur Spuren gefunden.
Schon vor über 100 Jahren wurden im kleinen Steinbruch Nussbaumer am Fuße des Pinsdorfberges seltsame Gebilde gefunden. Im August 1903 lockten die bis zu zwei Meter langen Funde sogar die Teilnehmer eines internationalen Geologen-Kongresses nach Pinsdorf. Es handelt sich um etwa 70 Millionen Jahre alte Reste von Kriechspuren eines Lebewesens am damaligen Meeresgrund, wie Alexander Lukeneder, Geologe im Naturhistorischen Museum Wien, erläutert.
Da man diese spezifischen Spuren – bis heute – nur in der Region um Pinsdorf und Gmunden gefunden hat, bekam das Fossil schließlich den Namen Pinsdorfichnus abeli. Die Verursacher der Spuren sind bis heute unbekannt. Die Vermutungen reichten von Wühlspuren riesiger Schnecken oder Spuren von Muscheln bis hin zu Wirbelsäulen-Abdrücken von unbekannten Schlangen und Sauriern. Erst 2018 kam es im Hatschek-Steinbruch zu weiteren Funden, die heute die Spurenfossilsammlung des Naturhistorischen Museums in Wien bereichern. Aber auch im Kammerhofmuseum Gmunden (K-Hof) sind Spuren des „Pinsdorfichnus“ zu sehen.
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