
BAD GOISERN/ST. WOLFGANG. Der Schwerverkehr auf der Nord-Süd-Route steigt laut Verein „Lebensraum Salzkammergut“ stetig an. Er stellt nun neuerlich Antrag auf Verordnung einer LKW-Durchfahrtsbeschränkung für die Pass Gschütt-Straße.
Laut „Lebensraum Salzkammergut“ benutzen seit Einführung der LKW-Maut auf den österreichischen Autobahnen die Schwerfahrzeuge verstärkt Nebenstraßen. Eine erste LKW-Durchfahrbeschränkung im Salzkammergut gibt es bereits – von West nach Ost über den Pötschenpass. Seit sechs Jahren gilt hier ein Fahrverbot für LKW über 3,5 Tonnen. Und der Schwerverkehr hat folglich abgenommen. Im ersten Jahr der Verordnung sei der Schwerverkehr um 22 Prozent zurückgegangen, was 34.000 Fahrten pro Jahr entsprochen hätte.
Hingegen nehme der Schwerverkehr auf der Route Gmunden – Eben im Pongau ständig zu. Laut den Verkehrszahlen des Landes um plus 50 Prozent in den vergangenen fünf Jahren. Das entspricht einer Steigerung von jährlich zehn Prozent, was weit über dem österreichweiten Durchschnitt liege.
Fahrzeit wie auf Autobahn und Mautersparnis
Laut Verein wählen LKW diese Nord/Süd-Route, weil die Fahrzeit die gleiche ist wie auf der Autobahn. Zudem ist die Fahrtstrecke bis zu 30 Kilometer kürzer und die Mautersparnis für LKW beträgt nach vereinsberechungen pro Durchfahrt bis zu 52 Euro. Auf der kurvenreichen Pass Gschütt-Straße ist Überholen oft unmöglich, was lange Fahrzeugkolonnen hinter durchfahrenen LKW zur Folge hat.
„Es gibt keinen vernünftigen Grund für LKW-Durchfahrtsverkehre in Erholungsregionen wie dem Salzkammergut und Lammertal. Diese Verkehre haben nichts mit regionaler Wirtschaft zu tun und verursachen nur zusätzlichen Straßenlärm und unnötige Luftschadstoffe. Gerade das soll aber in Freizeit- und Erholungsregionen vermieden werden. Überregionale Transporte sollen nicht länger durch bewohnte Gebiete fahren und wieder auf die eigentlichen Transportwege rückgeführt werden. Das sind die Autobahnen. Die Region ist davon an drei Seiten umgeben“, argumentiert Obmann-Stellvertreterin Barbara Kern.
Verein will 3,5 Tonnen Beschränkung für Pass Gschütt
Der Verein beantragt daher für die Pass Gschütt-Straße die Verordnung einer selben Durchfahrbeschränkung für LKW größer 3,5 Tonnen wie am Pötschenpass. Ausgenommen soll der regionale Wirtschaftsverkehr, also der Ziel- und Quellverkehr sein. Laut Verein würden damit jährlich 10.000 bis 13.000 LKW-Fahrten auf die Autobahnen rückverlagert werden.
Pötschenpass als Vorbild
„Die Verordnung für den Pötschenpass beweist, dass es geht. Dort hat der Schwerverkehr seither um jährlich 34.000 Fahrten abgenommen“, sagt „Lebensraum“-Obmann Silvester Leitner. Bei den Verkehrslandesräten von Oberösterreich und Salzburg hat der Verein bereits vorgesprochen. Aus dem Büro von Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) gebe es die Auskunft, dass bereits ein Prüfverfahren in Hinblick auf eine entsprechende Verordnung eingeleitet worden sei.