Weißes Reh in Wallern: "So etwas habe ich noch nie gesehen"
WALLERN. In den Wäldern und Wiesen der Gemeinde Wallern lebt seit drei Jahren ein Rehbock. Soweit nichts Ungewöhnliches. Die Fellfarbe des Tieres ist es allemal. Sein Aussehen sorgt nicht zuletzt bei seinen Artgenossen immer wieder für Staunen.
Ein weißes Gesicht, einen braunen Hals und der Rest des Körpers strahlt ebenso weiß. Mit dem Verstecken zwischen den Bäumen tut sich der Wallerner Rehbock schwer, zu hell strahlt sein Fell. „Ich bin seit 40 Jahren Jäger, aber so etwas habe ich noch nie gesehen“, erzählt Johann Kieslinger, Jagdleiter von Wallern. Seit drei Jahren treibt sich der besondere Rehbock im Gemeindegebiet herum. Sein weißes Fell ist einer Pigmentstörung geschuldet und sorgt bei seinen Artgenossen immer wieder für Verwunderung. „Beim ersten Auftauchen des Bocks haben die anderen Rehe erstaunt geschaut. Obwohl sie gewisse Farben nicht wahrnehmen können und das Sehvermögen mehr auf der Bewegung liegt, wussten sie, dass irgendetwas an ihm anders war“, erzählt Kieslinger.
Aussehen akzeptiert
Die Wildkollegen des Bocks haben sein ungewöhnliche Aussehen mittlerweile akzeptiert. Der Rehbock entstand aus einem Zwillings-Wurf. Das andere Kitz war ganz normalfarbig. „Er wollte anders sein und hat sich eben für die weiße Farbe entschieden“, meint Kiesligner schmunzelnd. Laut Bezirksjägermeister Adolf Haberfellner gäbe es mit Sicherheit mehr Wildtiere mit Pigmentstörungen, kleinere weiße Flecken können auf allen Körperteilen vorkommen, hauptsächlich sind sie an den Läufen (Beine), am Träger und Haupt (Hals und Kopf) zu finden. Reinweiße Tiere oder mit größeren weißen Flächen auf dem Fell seien jedoch sehr selten, heißt es von Seiten des Landesjagdverbandes. Ein bis zwei Tiere dieser Art kämen pro Jahr in Oberösterreich vor. „Farbabweichungen gibt es nicht nur beim Rehwild, auch beim Fasan kommen von weiß gesprenkelt“ bis Albino alle Farbnuancen vor“, weiß Haberfellner und ergänzt: „Früher galt das Erlegen eines weißen Wildtieres als Grund für persönliches Unglück.“
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