Gemeinderat sagt Ja: Grünes Licht für Pöttinger-Werk in St. Georgen bei Grieskirchen
ST. GEORGEN BEI GRIESKIRCHEN. Das geplante Werk des Landmaschinenherstellers Pöttinger ist nach vier langen, diskussionsreichen Jahren auf Schiene. Der St. Georger Gemeinderat beschloss in seiner letzten Sitzung mehrheitlich die Umwidmung für das Betriebsbaugebiet.
Der Weg ist geebnet für das geplante Pöttinger Werk in St. Georgen. Zehn Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen (ÖVP) und vier Gegenstimmen der Bürgerliste „DU“ machten den Weg frei. Erleichtert zeigt sich Bürgermeister Karl Furthmair (ÖVP) über die Entscheidung. „Ich bin froh, dass diesem Beschluss mehrheitlich zugestimmt wurde. Der Betrieb Pöttinger ist wichtig für die Gemeinde und die Region. Jetzt können die nächsten Schritte gesetzt werden, damit Pöttinger in der Region bleiben und expandieren kann.“
Kompromiss gesucht
Dieser Entscheidung ging ein jahrelanger Hick-Hack voraus. Von einem Wildtier-Korridor, mit dem eine Grünzug-Widmung verbunden war, bis hin zu Bedenken der Bürgerliste „DU“, die das Projekt am geplanten Standort verhindern wollte, zog die Diskussion um das geplante Werk weite Kreise. Dabei sei man laut Furthmair immer darauf bedacht gewesen, einen bestmöglichen Kompromiss zu finden. „Wir haben den Grünzug mit reingeben müssen, das war die Forderung des Umweltanwaltes. Wir hätten versucht, einen Kompromiss zu finden. Aber mit dem Grünzug sind die Aussichten besser, dass es genehmigt wird.“
Zwischen den Fronten
Für Stefan Huber, einen der betroffenen Landwirte, deren landwirtschaftliche Flächen im Grünzug liegen, sei diese Entscheidung zu erwarten gewesen, dennoch zeigt er sich enttäuscht: „Meine Stimmung ist getrübt, weil man als gänzlich Unbeteiligter ziemlich heftig zwischen die Fronten gerät. Man steht zwischen den Interessen der Industrie und des Umweltanwaltes, aber niemand ist da, der meine Interessen vertritt. Man fühlt sich hilflos.“ Huber und die anderen betroffenen Landwirte befürchten durch die Grünzug-Widmung mit dem Wildtierkorridor eine starke Wertminderung ihrer Liegenschaften.
Arbeitsplätze als „Todschlagargument“
Kämpferisch zeigt sich nach wie vor die Bürgerliste „DU“: „Treppenwitz der Umweltgeschichte ist es, dass ein landwirtschaftliche Maschinen produzierender Betrieb landwirtschaftliche Gründe vernichtet. Mit dem Todschlagargument Arbeitsplätze wird jede sachliche Diskussion verhindert und erlaubt Politikern, Gesetze so zu dehnen, dass auch ein allfälliger Bruch in Kauf genommen wird. Wir werden im übrigen sämtliche möglichen Rechtsmittel ausschöpfen, sobald die dementsprechende Verordnung vom Land genehmigt ist“, erklärt Klaus-Dieter Strobach. Der Gemeinderatsbeschluss geht nun an das Land Oberösterreich. Dort werden wiederum alle Stellungnahmen gesammelt und vom Land beurteilt. „Und dann hoffen wir, dass wir eine positive Meldung bekommen“, meint Furthmair. Natürlich werde es wieder Einwände geben. Diese werde man sich natürlich anschauen und ernst nehmen, so der Bürgermeister.
Wachstumskurs fortführen
„Es ist ein wichtiger Schritt gesetzt worden für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Das ist positiv für die ganze Region“, so der Bürgermeister. Freude über den Gemeinderatsbeschluss herrscht bei Pöttinger: „Damit können wir die begonnenen Planungs- und Widmungsarbeiten mit voller Kraft weiter verfolgen. Das neue Werk in St. Georgen hilft uns maßgeblich dabei, unseren erfolgreichen Wachstumskurs fortzusetzen“, erklärt Gregor Dietachmayr, Sprecher der Pöttinger-Geschäftsführung, und ergänzt: „Darüber hinaus ist es dem Familienunternehmen Pöttinger ein großes Anliegen, einen Beitrag für die gesamte Region durch die zusätzliche Wertschöpfung und die damit verbundenen Arbeitsplätze leisten zu können.“
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