Traurige Gewissheit: Erlebnisberg Luisenhöhe schlitterte in Insolvenz
HAAG. Die Erlebnisberg Luisenhöhe GmbH ist schon länger in finanziellen Nöten, nun wurde am Landesgericht Wels Insolvenz angemeldet. Im Vorjahr war man noch zuversichtlich die offenen Schulden begleichen zu können.
Bereits im Herbst 2019 stand eine Insolvenz aufgrund von Zahlungsschwierigkeiten im Raum. Die Forderungen des Bergbahnherstellers beliefen sich anfangs auf 370.000 Euro. Nach Gesprächen einigte man sich auf die Zahlung von 100.000 Euro.
Offene Verbindlichkeiten
Zu begleichen sind allerdings auch noch Verbindlichkeiten bei zwei Bankinstituten und ein Minus von 20.000 Euro aus der vergangenen Saison. Durch verregnete Wochenenden und sehr heiße Sommertage nutzten weniger Besucher den Haager Hausberg mit seinem Weg der Sinne, der Sommerrodelbahn und dem Hochseilgarten.
Wichtig für die Region
ÖVP-Bürgermeister Konrad Binder stellt dazu fest: „Schade, dass hier keine Ruhe einkehrt. Aber aufgrund der vielen Auflagen, die sich im Bewilligungsverfahren ergeben haben, war es schon länger absehbar, dass ein zumindest kostendeckender Betrieb kaum möglich ist. Nachdem jene Gesellschafter, die für den Bau Darlehen an die Gesellschaft gegeben haben, vor zwei Jahren auf 100 Prozent ihrer offenen Forderungen verzichtet haben, glaubten wir, das Gröbste sei geschafft. Leider war es nicht so. Die Luisenhöhe kostet uns viel Kraft – und ist dennoch wichtig für Haag und die gesamte Region.“
Masseverwalter ist am Zug
Die Gemeinde ist eine der insgesamt 115 Gesellschafter. Die meisten von ihnen sind Privatpersonen aus der Region, die von Anfang an dabei sind. „Nun ist der Masseverwalter am Zug. Es stimmt mich positiv, dass er das Ziel formuliert, dass die Bahn im Frühling weiterfahren soll. Damit hat er das gleiche Ziel wie ich. In Abstimmung mit ihm wird natürlich zu sondieren sein, wie weit sich die Gemeinde an einem guten Fortbestand der Luisenhöhe beteiligen kann oder will. Nachdem die Gemeinde bisher nur eine untergeordnete Anzahl an Gesellschaftsanteilen besaß, durften wir nach aufsichtsbehördlichen Vorgaben nicht eingreifen, da wären mindestens 50 Prozent der Anteile nötig gewesen. Es muss nun entschieden werden, ob, beziehungsweise unter welchen Bedingungen wir uns an einer eventuellen neuen Gesellschaft beteiligen. Wichtig ist für mich, auch künftig zumindest die Errichterfirma Wiegand mit an Bord zu haben“, so Binder zur aktuellen Lage.
Konkurs auf Eigenantrag
Der Konkurs wurde aufgrund eines Eigenantrages eröffnet. Als Konkursverwalter wurde die Welser Rechtsanwaltskanzlei Saxinger, Chalupsky & Partner bestellt. „Der Masseverwalter wird sich umgehend ein Bild vor Ort machen und prüfen, wie es mit dem Erlebnisberg weitergeht“, sagt Stephan Mazal von Creditreform. Gläubiger können ihre Forderungen bis 5. März anmelden.<
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden