
ROSENAU AM HENGSTPASS. Die Egglalm liegt auf einer Seehöhe von 960 Metern am Hengstpass in Rosenau. Früher wurden hier Hengste zum Vorspannen bereitgehalten und an die Fuhrleute verliehen.
Die Egglalm wird erstmals 1590 als Alm am Dirngraben (Dirngrabnerreit) urkundlich erwähnt und war im Besitz des Dirngrabnergutes. Durch Erbteilung ging die halbe Reit 1644 an Wolf Eggl. Dessen Enkel, der Jäger Georg Eggl zu Windischgarsten, bewirkte, dass das „Eggl am Reit“ zum selbstständigen Forstgut wurde (Quelle: Hans Krawarik).
Passstation „Eggl am Reit“
Die Egglalm lag am alten Proviantweg, der vom Windischgarstnertal in das Ennstal führte. Zur Blütezeit der Eisenwurzen mussten viele Tausend Eisenarbeiter am Erzberg und in den Ennstaler Hammerwerken mit Getreide, Butterschmalz oder Most versorgt werden. Die mit Privilegien ausgestatteten Provianteinkäufer bedienten sich am Windischgarstner Wochenmarkt. Schwere Pferdewägen fuhren mit Proviant erst ins Ennstal und dann mit minderwertigen Eisensorten beladen wieder zurück. Das Eisen wurde im Garstner- und Steyrtal zu Sensen, Sicheln, Hufeisen oder anderen Geräten verarbeitet. Das „Eggl am Reit“ war eine Passstation. Hier wurden Hengste zum Vorspannen bereitgehalten und an die Fuhrleute verliehen. Mit den Hengsten half man den ausgemergelten Ochsen und Pferden beim Bewältigen der steilen Passwege. Das Gebäude entwickelte sich zu einem Gast- und Posthaus an der alten Hengstpassstraße.
Jausenstation
Heute weiden um die 55 Jungrinder und eine Milchkuh auf der Egglalm. Die Gemeinschaftsalm wird von der Agrargemeinschaft Egglalm bewirtschaftet. Von der Nationalpark Informationsstelle am Hengstpass erreicht man die Egglalm, die auch Jausenstation und Schutzhütte ist, auf einem Güterweg in 20 Minuten Gehzeit. Die Mountainbikestrecke „Langfirst“, die in Windischgarsten beginnt, führt an der Egglalm vorbei.
Die Alm wird von Renate Aigner von Mitte Mai bis Mitte Oktober bewirtschaftet. Mittwoch ist Ruhetag.