
WILHERING. Zum ersten Mal seit dem Bestehen des Theaterspectacels Wilhering wird dieses Jahr vor der Scheune des Stiftes – also im Freien – gespielt. Die Premiere musste wetterbedingt um einen Tag verschoben werden, was der Begeisterung aber keinen Abbruch tat.
Groß ist die Aufregung im Gemeinderat der Marktgemeinde – die Intendant und Regisseur Joachim Rathke vom russischen Original nach Nikolaj Gogol kurzhand nach Oberösterreich verlegt hatte – als ein Verwandter des Bürgermeisters aus dem Innenministerium die Ankunft eines hohen Beamten aus Wien ankündigte. „Der Revisor“ soll die Finanzen der Gemeinde und das Gebaren der höchsten Amtsträger genau unter die Lupe nehmen. Schnell waren sich Bürgermeister und Gemeindevertreter einig, dass man schleunigst dessen Identität herauszufinden habe.
Der Verdacht fiel auf einen mit Chauffeur reisenden „Hofrat“, der allerdings selbst nur ein Tunichtgut ist, auf Kosten seines Vaters in den Tag hinein lebt und das „Dolce Vita“ genießt. Da ihm dieser aber den Geldhahn zugedreht hatte, greift er nur zu gerne zu, als ihm der Bürgermeister – in Hoffnung auf Nachsicht bei der erwarteten Prüfung – anbietet, bei ihm in seinem luxuriösen Anwesen bleiben zu können und ihm auch finanziell unter die Arme greift.
Originale Zitate
Der mutmaßliche Revisor, der beim Pokern sein ganzes Geld durchgebracht hatte, wird auch von den anderen Parteien hofiert und von allen Seiten mit großzügigen Zuwendungen bedacht. Aufgepeppt wird die so aktuelle Thematik der Korruption und Freunderlwirtschaft mit über 100 Originalzitaten aus der österreichischen Politikszene, die Joachim Rathke immer wieder sehr gekonnt in das Stück eingebaut hat. In einem furiosen Finale sieht „Der Revisor“ keine andere Möglichkeit, als sich mit einem letzten Trick die Gunst des Bürgermeisters zu sichern, aus Angst, sonst enttarnt zu werden.
Wetterfestes Konzept
Obwohl das Theaterspectacel Wilhering heuer erstmals Open-Air aufgeführt wird, sollte Schlechtwetter kein Spielverderber sein. Es gibt bereits für jeden Spieltermin einen Ersatztermin – das hat schon bei der Premiere hervorragend funktioniert und lässt Planungssicherheit zu.
Gespielt wird noch bis zum 12. August. Karten und Termine unter: https://.theaterspectaceltickets.at