Verzweifelter Kampf gegen das traurige Schicksal ungewollter Vierbeiner
LINZ/ANSFELDEN. Das Linzer Tierheim und der Tierschutzverein „Pfotenglück“ aus Ansfelden suchen verzweifelt nach Plätzen für hilflose Vierbeiner, die ausgesetzt und sich selbst überlassen werden.
Erst vor kurzem sorgte ein trauriges Beispiel von Herzlosigkeit und Gedankenlosigkeit für Kopfschütteln und Ärger unter zahlreichen Lesern und Tierfreunden – zwei zahme und an das Leben in der Wohnung gewöhnte Hauskatzen wurden nach vier gemeinsamen Jahren von ihrer menschlichen Familie kurzerhand ausquartiert und einfach im Stich gelassen. Für die Mitarbeiter des Tierheims Linz und engagierte Tierschützer kein seltener Fall – sie wissen, dass es sich bei der verhältnismäßig medienwirksamen Geschichte leider nur um die Spitze eines Eisbergs handelt.
Denn immer wieder werden nicht mehr erwünschte Haustiere, oft aufgrund nicht erfüllter Kastrationspflicht sogar trächtig oder mit Nachwuchs, ausgesetzt und einem traurigen Schicksal überlassen. Insbesondere auf dem gefahrenreichen und unwirtlichen Gelände von Industriestandorten und Fabriken kommt es regelmäßig zu solchen Entdeckungen, mitunter finden sich an solchen Orten ganze Populationen, die mehr schlecht als recht ihr Dasein in freier Wildbahn fristen.
Auch diese vermeintlichen Streuner wurden einst von ihren Haltern bequem entsorgt und befinden sich meist in einem besorgniserregenden Zustand, sodass manchmal jede Hilfe zu spät kommt.
Unterstützung der Leserist dringend gefragt
Der Verein Pfotenglück aus Ansfelden möchte das Augenmerk auf das Schicksal dieser ungewollten Tiere lenken und bittet in Kooperation mit dem Landestierschutzverband um die Unterstützung der Tips-Leser. „Eine Handlungsweise wie im vor kurzem bekanntgewordenen Fall ist schockierend, dennoch gibt es für die beiden handzahmen Stubentiger wenigstens eine Chance auf ein neues Zuhause. Die halb verwilderten Tiere, die ohne die Kenntnisnahme aufmerksamer Beobachter an abgelegenen Orten ausgesetzt werden, leben in der Regel schon zu lange draußen, um noch an den näheren Kontakt mit Menschen gewöhnt zu werden. Sie haben Angst, sind scheu und werden größtenteils auch niemals handzahm werden, da sie bisher nur negative Erfahrungen mit Menschen gemacht haben“, erklärt Daniela Penasa vom Verein Pfotenglück.
„Es ist ein täglicher Kampf ums Überleben, bei jedem Wetter, geplagt von Krankheiten, Hunger und Parasitenbefall. So ein Leben wünscht sich niemand, der auch nur ein bisschen Mitgefühl hat, für ein hilfloses Tier“, weiß Madeleine Völkel, die den Verein Pfotenglück tatkräftig unterstützt.
Auch Tierheim-Referentin Lydia Just bereitet diese Situation Kopfzerbrechen: „Diese Tiere können wir nicht bei uns unterbringen. Das Tierheim ist für kein Tier eine schöne Erfahrung, unsere überaus beengten Verhältnisse bedeuten für solche Katzen aber enormen Stress. Natürlich können sie auch nicht normal in einen Haushalt vermittelt werden. Wir brauchen daher dringend eine andere Lösung.“
Tierfreunde mit Herz gesucht
Gesucht werden daher dringend Tierfreunde mit Herz und einem größeren Grundstück in ländlicher Gegend bzw. ohne nahe vielbefahrene Straßen, die trockene und wettergeschützte Rückzugsmöglichkeiten für solche Tiere zur Verfügung stellen können, sie regelmäßig füttern und beobachten. Die Katzen werden vor ihrer Umsiedlung vorab gechippt und kastriert. Für den Übernehmer fallen auch keine Kosten für etwaige notwendige medizinische Behandlungen an.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden