Liedermacher Chevapcici veröffentlicht neues Musikvideo zu Erinnerungen (Update)
LINZ. Der Linzer Liedermacher Chevapcici veröffentlicht im Jänner sein neues Musikvideo „Deinheitsstatue“. Dabei geht es um die Frage, wem Statuen und Denkmäler gewidmet werden und wie sich deren Bedeutung im Lauf der Zeit verändert. Tips hat mit dem Künstler gesprochen. Update: Das Video kann nun auf YouTube angesehen werden.
„I wü dir a Statue bauen und olle soin des seng“ heißt es in Chevapcicis Lied „Deinheitsstatue“. Gedreht wurde das Musikvideo unter anderem bei der Pestsäule am Hauptplatz, bei den Statuen von Adalbert Stifter und Franz Stelzhamer, aber auch in einem Linzer Einkaufszentrum. Hier wird der Musiker mit Mund-Nasenschutz selbst zur Statue.
Erinnerung an Person und ihr Schaffen
Wie er auf die Idee kam, einen Song über Statuen und Denkmäler zu schreiben? Man könne „Deinheitsstatue“ als Liebeslied an eine Person, der er gerne selbst eine Statue bauen würde, aber auch als Wertschätzung für einen politischen Führer verstehen, sagt Chevapcici im Gespräch mit den Tips. Die Bedeutung von Denkmälern sieht er darin, dass man an eine Person und ihr Schaffen erinnert werde. Allerdings könne man nicht überall Statuen aufstellen, weshalb sich die Frage stelle, wer wichtig genug dafür sei. „Man konserviert für die Ewigkeit oder bis ein Mob kommt, dem das nicht passt und der die Statue vielleicht stürzt. Bei uns haben sehr viele Heilige Denkmäler. In autoritären Ländern sind es mehr politische Autoritäten“, führt der Liedermacher aus.
Die Linzer Denkmäler und Statuen habe er deshalb für das Musikvideo gewählt, da man gerade schwer in andere Städte fahren kann. Auch Chevapcicis Kameramänner seien alle Linzer, weshalb die Stadt naheliegend gewesen ist. An vielen Denkmälern gehe man täglich vorbei, ohne ihren Hintergrund zu kennen. Zudem findet sich mit der Pestsäule eine Parallele zur Corona-Pandemie, da sie an eine Seuche erinnert.
„Eine Statue für Sebastian Kurz gehört nicht mehr zum Zeitgeist“
Was man als Person erreicht haben muss, um ein Denkmal gewidmet zu bekommen? „Für Sebastian Kurz wird glaube ich keiner eine Statue aufstellen. Das gehört nicht mehr zum Zeitgeist“, sagt Chevapcici. Heute müsse man es wohl selbst in die Hand nehmen, um über das eigene Leben hinaus in Erinnerung zu bleiben. Wenn meine Musik jemandem im Gedächtnis bleibt, freut mich das natürlich, aber vielleicht werde ich auch erst posthum gewürdigt, lacht der Liedermacher.
Derzeit durchkreuzt die Pandemie den ein oder anderen Plan Chevapcicis. Er musste ein Musikvideo abbrechen, das eine Agentur nicht mehr weiterbearbeiten konnte, und plant noch keine konkreten Auftritte. Letztes Jahr hätte er nach dem Album „Wohlstandswampe“ auch verstärkt an seinem zweiten Album weiterarbeiten wollen. Fix ist jedoch, dass Chevapcici weiterhin mit einer Geigerin und einem Bassisten auftreten wird und genug Ideen für neue Lieder und Musikvideos hat. „Deinheitsstatue“ ist am Donnerstag, 21. Jänner auf YouTube erscheinen.
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