Spielzeit-Auftakt im Theater Phönix mit „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“
LINZ. Das Theater Phönix eröffnet die neue Spielzeit mit „Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann“ von Heinrich Böll. Premiere ist am Donnerstag, 19. September, 19.30 Uhr.
Katharina Blum ist völlig unbescholten, bis sie sich bei einem Tanzabend in den falschen Mann verliebt. Unvermittelt gerät die junge Frau ins Visier der Polizei und plötzlich bleibt nichts mehr privat, denn der Boulevardjournalismus findet sein Opfer schnell. Auflagenzahlen steigen, die Moral sinkt: Verleumdung, Unterstellungen und Vorverurteilung beherrschen Katharinas Alltag, bis sie schließlich jegliche Kontrolle über ihr Leben an all die Gerüchte und Bilder verliert, die von ihr gemacht und verbreitet werden, und sie tatsächlich zur Täterin wird. Sie erschießt einen Journalisten.
Heinrich Bölls Erzählung aus dem Jahr 1974 zeigt einen Journalismus, der jede Ethik für hohe Auflagenzahlen verkauft hat. Heutzutage sind Polarisierung und aggressive Meinungsmache gerade auch aufgrund sozialer Medien noch übermächtiger geworden und oftmals nicht nur das Zünglein an der Waage, sondern beeinflussen ganz entscheidend gesellschaftliche Entwicklungen. Sind wir wirklich bereit, jede Verleumdung zu glauben, bei jeder Hetze mitzumachen, wenn diese nur unsere Vorurteile bestätigt?
Ebenfalls am Spielplan
Wieder aufgenommen in den Spielplan werden „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ (ab 9. Oktober), „Weck mich auf“ (ab 31. Oktober) und die Klimazone (ab Oktober).
Am 16. und 17. Oktober ist das neue Stück von Autor und Regisseur Josef Maria Krasanovsky im Phönix zu Gast. „Mondmilch trinken“ ging als Siegerstück aus dem Wettbewerb der österreichischen Theaterallianz hervor.
Patrik Huber ist in dieser Spielzeit mit „In the end love remains“ im Phönix zu erleben. Premiere ist am 29. Oktober.
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