Industrie 4.0 - Die nächste (R)evolution in der Industrie
Vielleicht werden wir in den nächsten Jahren Zeuge einer Revolution, nämlich einer weiteren industriellen Revolution: In Deutschland wird bereits seit 2011 über den Begriff der Industrie 4.0 diskutiert. Was ist damit gemeint und ist die österreichische Wirtschaft für diesen grundlegenden Wandel der Produktionsstätten vorbereitet?
Von der Dampfmaschine zur Smart Factory und dem Internet der Dinge
Es ist klar, dass sich mit Deutschland eine der führenden Industrienationen schon früh Gedanken über die Veränderungen gemacht hat, die die Digitalisierung auf die Industrie haben wird. War die erste industrielle Revolution im 18. Jahrhundert noch durch die technischen Möglichkeiten, die die Erfindung der Dampfmaschine bot, ausgelöst, bezieht man sich mit dem Begriff der zweiten industriellen Revolution auf die Massenfertigung und den Einsatz von elektrischer Energie in der Produktion. Die digitale Revolution brachte dann einen weiteren grundlegenden Wandel in der globalen Wirtschaft. Sodann ist es diese technische Vernetzung durch das Internet und die Entwicklung künstlicher Intelligenzen, die nun eine vierte industrielle Revolution einleiten sollen: Die Industrie 4.0.
Auf dem Weg zur intelligenten Fabrik
Viele internationale Industrieunternehmen sehen sich großen Herausforderungen ausgesetzt, die allerdings eine Chance für einen grundlegenden Wandel bieten: Sie müssen ihre Fertigung und ihre internen Produktionsmöglichkeiten stets verbessern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Um den Anforderungen im internationalen Wettbewerb gerecht zu bleiben, wurde wie bereits 2011 im Nachbarland Deutschland die Plattform Industrie 4.0 auch in Österreich eine entsprechende Industrie 4.0 Initiative ins Leben gerufen. Ein wichtiger Baustein der Fabrik der Zukunft werden selbstoptimierende und -konfigurierende Systeme bilden. Das heißt, die Maschinen könnten sich bis zu einem gewissen Grad selbst überwachen und beispielsweise selbständig notwendige Materialien nachbestellen. Hierbei könnten die Automobilzulieferer in Wien, Graz nd anderen Teilen Österreichs vermutlich enorm profitieren.
Internet of Things – Das Internet der Dinge
Grundlage ist hierfür die generelle Vernetzung der Maschinen. Erst mit einer entsprechenden Kommunikationsverbindung und einer ausgefeilten Sensorik können Maschinen sinnvoll mit anderen Maschinen kommunizieren. Denkbar wäre die direkte Verbindung über das Internet ebenso wie interne Netzwerkverbindungen oder RFID-Chips für produzierte Güter. Wichtig ist hierbei die Stabilität und Ausfallsicherheit und natürlich gleichfalls der Schutz vor unbefugtem Zugriff. Die Industrie 4.0 wird also eine echte Herausforderung für die IT-Sicherheit darstellen.
Chance oder Risiko für Österreich?
Auch die österreichische Regierung hat den Wandel der Zeit, wenn auch vielleicht mit einiger Verspätung, erkannt. So wurde an der TU Wien mit Förderzuschüssen eine Stiftungsprofessur für Produktion und Industrie 4.0 ins Leben gerufen. Die größte Sorge wird indes der mögliche Verlust an Arbeitsplätzen sein. Zumindest werden aufgrund der Veränderung der Produktionsabläufe verschiedene Stellen wegfallen - ob dies durch den Aufbau neuer Arbeitsplätze kompensiert werden kann, bleibt abzuwarten. Welche Rolle dabei die traditionellen Industrieunternehmen spielen werden, ist ebenfalls ungewiss. Entscheidend bleibt, wie sie den wohl unvermeidlichen Wandel gestalten werden.
Fazit
Österreichische Industrieunternehmen im Internet finden, das ist nicht schwer. Beinahe jedes Unternehmen ist digital im Netz präsent, zumindest mit einer Internetseite. Die Industrie 4.0 bietet dagegen die Chance, über das Internet der Dinge, einzelne Maschinen oder sogar ganze Fabriken miteinander kommunizieren zu lassen. Die deutsche Industrie hat rasch das Potential erkannt, in der USA haben sich Firmen zum Industrial Internet Consortium zusammengeschlossen und Japan ist ja ohnehin ein Global Player in der Robotik. Die hiesige Industrie in Österreich ist ebenfalls dabei, die vierte industrielle Revolution einzuläuten - ein notwendiger Schritt in die Zukunft!
Fotoquelle: Foto-Rabe/Pixabay (Lizenz: CC0 Public Domain)
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