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Zwölf Linzer Bürgerinitiativen fordern ein Baumschutzgesetz

Wurzer Katharina, 19.03.2021 14:25

LINZ. Anlässlich des Weltklima-Aktionstags am Freitag, 19. März, fordern zwölf Linzer Initiativen vier gemeinsame Ziele wie ein Baumschutzgesetz. Das Manifest der Fehlentwicklungen samt Maßnahmen wird an den Linzer Bürgermeister Klaus Luger und Landeshauptmann Thomas Stelzer übergeben.

Zwölf Linzer Bürgerinitiativen haben sich zusammengeschlossen und fordern anlässlich des Weltklima-Aktionstags am Freitag, 19. März, gemeinsame Ziele. (Foto: Initiative Verkehrswende Jetzt!)
photo_library Zwölf Linzer Bürgerinitiativen haben sich zusammengeschlossen und fordern anlässlich des Weltklima-Aktionstags am Freitag, 19. März, gemeinsame Ziele. (Foto: Initiative Verkehrswende Jetzt!)

Für zwölf Linzer Bürgerinitiativen sind die Entwicklungen rund um Klimafreundlichkeit und Stadtplanung in Oberösterreich und Linz nicht mehr tragbar. „Aus unserer Sicht wird immer mehr Grünraum vernichtet, Gebäude mit immensem C02-Fußabdruck auf Druck von Partikularinteressen werden errichtet, neue Autobahnen - ausgerichtet für eine Massenmobilität mit fossilen Brennstoffen- werden weiterhin geplant. Beispielsweise sind die Fällungen von alten, wertvollen Bäumen auf Linzer Stadtgebiet der letzten Wochen und Monate aus unserer Sicht symptomatisch für eine nicht sichtbare und nicht wirksame Strategie der Stadt Linz und auch vom Land OÖ zum Thema Umwelt-, Klima- und Grünschutz“, heißt es im „Manifest einer Fehlentwicklung mit Maßnahmenkatalog“. Dieses wird an den Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und an Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) am Freitagnachmittag, 19. März übergeben.

Fehlentwicklungen aus Sicht der Bürgerinitiativen

Fehlentwicklungen aus Sicht der Bürgerinitiativen sind unter anderem die Baumfällungen der Auwälder in den Donauauen Puchenau und Steyregg sowie jüngst die Fällung der letzten vier historischen Kastanienbäume bei der Tabakfabrik im März und die Fällung einer hundertjährigen Roteiche im Park der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz. „Linz wird für Schilda eine Konkurrenz, wenn nicht rasch ein generelles Umdenken stattfindet. Das bezieht sich nicht auf die Bürgerinnen und Bürger, sondern auf die politisch Verantwortlichen“, kritisiert Architekt Günter Eberhardt von der Linzer Baumrettungsinitiative. Um weiteren Fehlentwicklungen vorzubeugen sowie einen Beitrag für Klima-, Umwelt-, und Grünschutz zu leisten, wurden vier gemeinsame Ziele ausgearbeitet. So wird etwa ein Baumschutzgesetz gefordert, das es bereits in Bundesländern wie Wien gibt. Darüber hinaus soll Bauland gezielt in Grünland umgewidmet werden, etwa am Freinberg, und es soll keine weiteren Umwidmungen im Grüngürtelbereich der Stadt geben. Zudem brauche es einen Verkehrsplan für den Großraum Linz, der den Ausbau des öffentlichen Verkehrs forcieren soll und eine langfristige Stadtentwicklung. Historische Häuser sollen geschützt, Bürger und Experten in Entscheidungen einbezogen werden. So könne etwa das Planungsinstitut Linz, das bis 2001 unter Othmar Brunner und Wolfgang Kaiser bestand, wieder eingesetzt werden.

Schobesberger: „Bemerkenswertes Engagement der Zivilbevölkerung“

Die unterstützenden Initiativen sind Arch-Pro-Linz, Baumrettungsinitiative Linz, Lebensqualität Sonnenstein-, Gerstner-, Ferihumerstraße, Fairplanning, Initiative Cool Down Linz, Initiative Domviertel, Initiative Verkehrswende Jetzt!, Lebenswerter Hessenplatz, Linzer Grüngürtel schützen, jetzt!, Solidarwerkstatt Linz, Verein Altstadt und Zukunft Klostergarten. Ihr Manifest, das anlässlich des Weltklima-Aktionstags übergeben wird, enthält unter anderem einen Maßnahmenkatalog und Bilddokumente. Zuspruch erhalten die Initiativen von der Linzer Umweltstadträtin Eva Schobesberger. „Das ist ein bemerkenswertes Engagement der Zivilbevölkerung, das ich voll und ganz unterstütze. Sämtliche dieser Punkte unterstützen wir. Für die Umsetzung kämpfen wir schon seit Jahren. Je mehr Menschen sich für eine Stadt mit vielen Grünflächen und Bäumen engagieren, in der Öffis, Radfahrer, Radfahrerinnen und Fußgänger, Fußgängerinnen Vorrang haben, desto eher wird es gelingen, Maßnahmen zu verwirklichen, damit der Klimaschutz und die Interessen der Linzer und Linzerinnen bei der Entwicklung unserer Stadt noch mehr im Mittelpunkt stehen“, führt Schobesberger aus.

Weltklima-Aktionstag in Linz

Wie berichtet rief Fridays For Future Linz zum Klima-Aktionstag am Freitag, 19. März um 14 Uhr vor dem Hauptplatz auf. Auf dem Programm steht eine Kundgebung mit Reden und musikalischen Darbietungen. Unterstützung für dieses Anliegen kommt neben den Linzer Grünen auch von den Grünen OÖ. „Corona werden wir mit der Impfung besiegen, nicht aber die Klimakrise. Sie bleibt die größte Bedrohung der Menschheit und gegen sie gibt es keine Impfung. Gegen sie helfen nur konsequente Maßnahmen und gemeinsames Vorgehen auf allen Ebenen. Daher unterstützen die Grünen selbstverständlich den heutigen weltweiten Klimastreik und damit auch die Klimademo in Linz. Die Fridays For Future Bewegung, all die jungen Menschen die effektiven Klimaschutz einfordern und dafür auf die Straße gehen, nehmen uns in die Pflicht, mit ihnen gemeinsam für die Rettung des Planeten zu kämpfen. Dieser Verpflichtung müssen wir nachkommen“, sagt der Grüne Landessprecher und Klima-Landesrat Stefan Kaineder. Schobesberger gibt ihm Recht. Die Klimakrise sei die größte Herausforderung der Gegenwart, die in allen Bereichen und gemeinsam entschlossen angegangen werden müsse.


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