Angebot der Tageszentren wird von Linzer Senioren gerne genutzt
LINZ. Die Seniorenzentren Linz ermöglichen mit ihren Tageszentren älteren Menschen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu können und eine stationäre Aufnahme hinauszuzögern. Zudem stellen sie eine Entlastung für pflegende Angehörige dar. Das Forschungsprojekt „AGIL - Linzer Senioren im Blickpunkt“ befragte nun Linzer Senioren zu ihrer Zufriedenheit, um das Angebote der Tageszentren zu optimieren und besser auf die Bedürfnisse einzugehen.
In Linz gibt es drei städtische und zwei private Tageszentren. Im Rahmen eines Forschungsprojekts mit den Seniorenzentren Linz GmbH und dem Studiengang Sozial- und Verwaltungsmanagement der Fachhochschule Oberösterreich wurden im Februar diesen Jahres 2.477 Fragebögen an 70- bis 79-jährige Bewohner der Stadtteile Dornach-Auhof und Kleinmünchen-Auwiesen postalisch verschickt, 590 davon wurden ausgefüllt und zurückgesandt.
Durch die Befragung sollen empirische Befunde bereitgestellt werden, um das Angebot für Linzer Senioren künftig zu optimieren. Dabei wurden auch qualitative Interviews mit Experten für eine bedarfsorientierte Planung geführt.
Erkenntnisse der Befragung
Die Ergebnisse können einen Überblick über die Lebenssituation der Senioren bieten und wie sie mit den Angeboten der Stadt Linz zufrieden sind. Anpassungen an die Bedürfnisse der Senioren soll damit durchgeführt werden können.Einige Erkenntnisse der Befragung:
- 61,2 Prozent der Befragten leben in Kleinmünchen-Auwiesen, 38,8 Prozent in Dornach-Auhof. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer liegt bei 75,4 Jahre.
- 34,9 Prozent leben allein, 63,6 Prozent leben in Zwei-Personen-Haushalten.
- 85,6 Prozent bewerten ihr Einkommen als sehr gut oder als eher gut.
- Die Stadt Linz wird von 90,1 Prozent der Befragten als sehr oder eher seniorenfreundlich empfunden.
- 24,1 Prozent fühlen sich manchmal oder oft einsam.
Den 70- bis 79-jährigen Senioren wurde zusätzlich folgende offene Frage gestellt: „Wie sollte ein Tageszentrum für Senior*innen in Zukunft aussehen?“ Dabei kam heraus, dass den Senioren Strukturen und Konzepte, z.B. die Vielfältigkeit, die Einbeziehung von jungen Menschen sowie die gute Erreichbarkeit wichtig sind. Auch die jeweiligen Angebote und Aktivitäten sind für sie ausschlaggebende Faktoren. Am dritthäufigsten genannt wurde die Einrichtung und Ausstattung eines Tageszentrums.
Eingeschränkte Mobilität hindert Besuch
Die Befragung ergab außerdem, dass die Bekanntheit und Nutzung der Tageszentren unter den Linzer Senioren hoch sind. Gründe für einen Besuch sind soziale Kontakte und ansprechende Angebote. Hindernisse sind etwa mangelndes Interesse oder eingeschränkte Mobilität.
Die Linzer Tageszentren bieten eine Betreuung für Senioren mit leichtem bis mittlerem Unterstützungsbedarf. Einzeln oder in Gruppen gibt es Angebote, die die körperlichen Fähigkeiten fördern oder für einen geregelten und abwechslungsreichen Tagesablauf sorgen. Das Programm reicht von Gedächtnistrainings über Bewegungskurse bis hin zu kreativen Aktivitäten wie Karaoke. Außerdem gibt es Ruheräume sowie Ergotherapie, Physiotherapie und Fußpflege.
Verschiedene Unterstützungsangebote
Mit den Informations- und Beratungsangeboten der Stadt Linz sind 22 Prozent sehr zufrieden, 64 Prozent eher zufrieden, 12 Prozent eher nicht zufrieden und 2 Prozent unzufrieden. Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass eine große Mehrheit der Senioren in Linz bereit ist, verschiedene Unterstützungsangebote zu nutzen. Besonders gut bewertet wurden die Rufhilfe, Kurzzeitpflege, mobile Hospiz- und Palliativpflege sowie Unterstützung bei Haushaltsarbeiten. Auch Dienstleistungen wie z.B. Essen auf Rädern fanden große Zustimmung, was darauf hinweist, dass Senioren diese Angebote schätzen, um ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität zu erhalten.
„Die Befragung zur Nutzung und Verbesserung der Angebote für Senior*innen in Linz ergab zahlreiche Handlungsempfehlungen, um die Lebensqualität der älteren Bevölkerung weiter zu steigern. Das nunmehr abgeschlossene Projekt mit der Fachhochschule Oberösterreich, bei der ich mich sehr herzlich für die engagierte Zusammenarbeit bedanken möchte, trägt nachhaltig dazu bei, dass überaus gefragte Unterstützungsangebot noch treffsicherer, bedürfnisorientierter und effizienter zu gestalten“, so Vizebürgermeisterin Karin Hörzing (SP).
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