Sidl zieht nach 100 Tagen im EU-Parlament Bilanz
BRÜSSEL/PETZENKIRCHEN. Seit 2. Juli ist Günther Sidl (SPÖ) Abgeordneter des Europäischen Parlaments und Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. In den ersten 100 Tagen absolvierte er alle Fahrten zwischen Brüssel, Straßburg und Niederösterreich mit dem Zug.
Günther Sidl sparte bei den bisherigen Fahrten gegenüber dem Flugzeug 8,5 Tonnen CO2 ein – also die Pro-Kopf-Emission in Österreich in einem ganzen Jahr. Also von jeder Österreicherin und jedem Österreicher – und das bereits nach 100 Tagen. Sidl dazu: „Ich habe in der EU-Wahlkampagne immer vom Klimawandel gesprochen. Da muss man auch selbst etwas tun.“
Gentechnik
Kürzlich wurde Günther Sidl von den europäischen SozialdemokratInnen zum Chefverhandler für ein gentechnikfreies Europa gewählt. „Gentechnik hat auf unseren Tellern nichts verloren. Das gilt bei uns in Niederösterreich und muss jetzt endlich in der ganzen EU gelten“, betont Sidl, der will, dass keine neuen Gen-Pflanzen in die EU importiert werden dürfen. Auch für den niederösterreichischen SP-Landeshauptfraustellvertreter Franz Schnabl ist das die richtige Zielsetzung: „Wir haben hohe Ansprüche für den Konsumentenschutz – dazu zählt natürlich auch der Bereich der Lebensmittelsicherheit. Unsere hohen Standards müssen endlich durch die EU geschützt werden. Ich freue mich, dass Niederösterreich mit Günther Sidl hier am Verhandlungstisch der EU vertreten ist.“
Lebensmittelkennzeichnung
Neben dem Kampf gegen Gentechnik setzt sich Sidl auch für mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln ein: „Derzeit heißt die Bezeichnung 'Qualität aus Niederösterreich' nicht, dass auch alle Rohstoffe aus Niederösterreich kommen. Mit diesen Tricksereien bei der Herkunftsbezeichnung muss endlich Schluss sein – wo Niederösterreich draufsteht, muss auch Niederösterreich drin sein.“ Auch für dieses Anliegen erhält Sidl volle Unterstützung aus Niederösterreich.
Pestizid-Alternativen
Von Anfang an hat Sidl klargestellt, dass er auch beim Thema Glyphosat nicht locker lassen wird. „Die Verlängerung der Zulassung von Glyphosat war ein Fehler, der dringend korrigiert werden muss. Österreich ist mit dem nationalen Glyphosatverbot ein Vorbild – die EU muss jetzt nachziehen“, betont Sidl, dem das Verbot eines einzelnen Pflanzengifts aber nicht weit genug geht: „Die EU muss mehr in die Forschung und Entwicklung von sinnvollen Alternativen zu Pestiziden investieren. Davon würden sowohl die Landwirtschaft als auch die Konsumenten profitieren.“
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