Gefährliche Waldbrände: Portugal ruft Notstand aus
PORTUGAL. Über 5.000 Einsatzkräfte sind in Portugal im unermüdlichen Einsatz gegen mehr als 100 Waldbrände, die das Land seit dem Wochenende fest im Griff haben. Bisher kamen sieben Menschen ums Leben, darunter vier Feuerwehrleute.
Das heiße Wetter und die daraus resultierende extreme Brandgefahr haben weite Teile des Landes in Alarmbereitschaft versetzt. Angesichts der Schwere der Situation hat die portugiesische Regierung den Notstand in allen von den Bränden betroffenen Gemeinden ausgerufen.
Angespannte Lage
Die Hitzewelle hat über 50 Gemeinden in neun Festlandsbezirken Portugals in höchste Alarmstufe versetzt. Vor allem in den nördlichen und zentralen Regionen des Landes wüten die Feuer weiterhin. Der Bezirk Aveiro ist besonders betroffen und erfordert den größten Einsatz von Feuerwehrkräften. Trotz eines leichten Rückgangs der Brände in einigen Gebieten, bleibt die Situation angespannt.
Evakuierungen in Gondomar
In der Gemeinde Gondomar, im Bezirk Porto, bedrohen die Flammen sogar die Wohngebiete. In Branzelo, einem Ortsteil von Melres, wurden Häuser evakuiert. Über 170 Feuerwehrleute kämpfen hier gegen die Flammen.
Unterstützung aus Spanien und Marokko
Angesichts des Ausmaßes der Brände hat Portugal internationale Hilfe angefordert. Am Mittwoch trafen rund 230 spanische Feuerwehrleute der Militärischen Notfalleinheit (UME) in Portugal ein, um bei der Brandbekämpfung zu unterstützen. Auch Marokko hat zwei Canadair-Löschflugzeuge geschickt, die ebenfalls ab Mittwoch im Einsatz sind. Die Europäische Kommission hat nach dem Hilferuf Portugals acht Löschflugzeuge bereitgestellt, um die Bemühungen zur Eindämmung der Brände zu verstärken.
62.000 Hektar Land in Flammen
Seit dem Wochenende sind laut dem europäischen Copernicus-System über 62.000 Hektar Land auf dem portugiesischen Festland verbrannt. Besonders betroffen sind die nördlichen und zentralen Regionen, in denen 47.376 Hektar durch die Flammen zerstört wurden. Die Stadt Tábua hat drei Tage Trauer ausgerufen, um der drei Feuerwehrleute zu gedenken, die am Dienstag, 17. September, bei den Löscharbeiten ums Leben gekommen sind.
Keine Besserung in Sicht
Insgesamt haben die Brände neben den sieben Todesopfern mehr als 40 Verletzte gefordert, darunter zwei Schwerverletzte. Die Lage bleibt weiterhin kritisch, da die Wetterprognosen keine baldige Entspannung erwarten lassen.
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