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16.700 Feuerwehrkräfte leisten in Oberösterreich 36.500 Stunden im Unwettereinsatz

Tips Logo Karin Seyringer, 18.09.2024 16:31

OÖ/BEZIRK. Die Hochwassersituation hat sich in Oberösterreich entspannt, die Aufräumungsarbeiten sind mit Ausnahme von einigen wenigen Orten zu einem großen Teil abgeschlossen, teilt der Oö. Landes-Feuerwehrverband mit. Die erste Bilanz: 16.700 fast ausschließlich ehrenamtliche Einsatzkräfte haben bei insgesamt 1.830 Einsätzen 36.500 Arbeitsstunden für die unwettergeplagte Bevölkerung geleistet.

Hochwasser in Mauerkirchen (Foto: FF Mauerkirchen)
Hochwasser in Mauerkirchen (Foto: FF Mauerkirchen)

Die Feuerwehren blicken auf herausfordernde Tage zurück: seit Freitag, 13. September, standen insgesamt 420 der 906 oö. Feuerwehren im Einsatz. 16.700 fast ausschließlich ehrenamtliche Einsatzkräfte haben bei insgesamt 1.830 Einsätzen 36.500 Arbeitsstunden geleistet: Sicherungsmaßnahmen setzen, dort wo das noch möglich war, Wasser aus Gebäuden pumpen, Schlamm schaufeln, Sandsäcke füllen und aufräumen. All diese Tätigkeiten sorgten im Feuerwehrwesen für einen der massivsten Einsätze in den vergangen zehn Jahren.

Einsatz-Schwerpunkte in Oberösterreich

Parallel dazu stand aber immer auch das Tagesgeschäft im Fokus, wie etwa Brände löschen, Verkehrsunfälle aufarbeiten oder Personenrettungen durchführen. Koordiniert wurde all dies durch den Einsatzstab und die Landeswarnzentrale im Landes-Feuerwehrkommando in Linz.

Die Schwerpunkte.

  • Bezirk Perg mit den hochwasserführenden Flüssen im Hinterland, wie Aist und Naarn
  • Stadt Schärding, am hochwasserführenden Inn
  • Salzkammergut und Seengebiet mit hohen Wasserständen an den Seen
  • Inn- und Hausruckviertel, mit Personenrettungen nach verheerenden Niederschlagsmengen speziell am Montagabend und Überflutungen in Mauerkirchen
  • viele regionale und kleinräumige Überflutungen aus Bächen und Rinnsalen, die zu massiven Wassereintritten in Gebäude geführt haben

Feuerwehrpräsident Mayer: Großer Dank, auch für Wertschätzung in Bevölkerung 

Das oö. Feuerwesen sieht sich auch durch Investitionen in den Katastrophenschutz in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit dem Land OÖ gut aufgestellt. „Unabdingbar in solchen Ausnahmesituationen ist zudem die gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Bereitschaft vieler Unternehmen, Feuerwehrmitglieder für den Einsatzdienst freizustellen“, so Feuerwehrpräsident Robert Mayer. „Es ist unglaublich, welch immense Leistung die Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in den vergangenen Tagen erbracht haben - dafür ein großes Dankeschön. Ebenso bemerkenswert ist aber auch die Wertschätzung und die unendlich große Dankbarkeit, die dem Feuerwehrwesen aus der gesamten Bevölkerung entgegengebracht wird.“

Stelzer: „Schlimmeres verhindert“

Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer dankt den Einsatzkräften. „Ihnen haben wir es zu verdanken, dass massive Schäden in Oberösterreich ausgeblieben sind.“ Er verweist auf Investitionen der vergangenen Jahre in den Hochwasserschutz samt Hochwasserrückhaltebecken: „Das verhinderte Schlimmeres. Ich will mir nicht vorstellen, was die Wassermassen in Teilen von OÖ angerichtet hätten, wenn wir diesen Hochwasserschutz nicht gebaut hätten“, so Stelzer.

Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP): „Es lässt sich nur schwer in Worte fassen, was unsere Feuerwehrkräfte in den vergangenen Tagen für das Land und die Menschen geleistet haben. Sie sind an persönliche Leistungsgrenzen gegangen, um Oberösterreich und seine Menschen sicher durch diese schwierige Zeit zu bringen. Dafür ein großes Dankeschön.“

Sie verweist auf den Katastrophenfonds, mit dem unbürokratische Hilfe geleistet werde. „Erster Ansprechpartner sind die Gemeinden, über die die Unterstützungsleistungen abgewickelt werden.“

Die Feuerwehren stehen weiterhin bereit

Nachdem zu Wochenbeginn sechs Katastrophenschutzzüge mit 250 Kräften und 45 Fahrzeugen aus OÖ zu Hilfeleistungen im schwer betroffenen Niederösterreich eingesetzt waren, besteht das Angebot zur Entsendung von Feuerwehrkräften auch weiterhin. Mit den Verantwortlichen in Niederösterreich sei man diesbezüglich in ständigem Austausch, heißt es vom Landes-Feuerwehrkommando OÖ.

Auch Energie AG leistet Nachbarschaftshilfe

Aufgrund eines Dammbruchs steht das gesamte Gelände der EVN am Kraftwerksstandort Dürnrohr unter Wasser, wodurch die Energieproduktion sowie die Möglichkeiten zur Abfallverwertung auf unbestimmte Zeit entfallen. Weshalb die Energie AG folgende Unterstützungsleistungen bereitstellt:

  • Abfallentsorgung: 150 Tonnen/Tag Hausmüll aus Niederösterreich werden von der Umwelt Service GmbH übernommen.
  • Stromversorgung: Die Netz Oberösterreich GmbH stellt zwei Notstromaggregate zur Verfügung
  • Servicearbeiten: Über die Aushilfsplattform von Österreichs Energie wurden weitere Instandsetzungsleistungen der Netz Oberösterreich angeboten.

Informationen zu Unterstützungen im Schadensfall

Für Betroffene wurde eine Hotline eingerichtet, die unter 0732/77 20 - 11 808 erreichbar ist. Zudem gibt es auf der Homepage des Landes unter www.land-oberoesterreich.at die Möglichkeit, sämtliche Informationen sowie die notwendigen Anträge für Hilfe aus dem Katastrophenfonds zu bekommen. Dort sind zudem auch die Richtlinien für Entschädigungen – für Private und Unternehmen – zu finden. Erster Ansprechpartner für Hilfe ist die Gemeinde.


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