Verein AcadX soll Zahl der Start-up-Gründungen in Oberösterreich steigern
OÖ/LINZ. Die Johannes Kepler Universität (JKU) und die Fachhochschule Oberösterreich (FH OÖ) gründen gemeinsam den Verein „AcadX“. Dabei sollen potentielle Investoren und Start-ups miteinander vernetzt und somit die Gründungskraft gesteigert werden.
Die Zahl der Unternehmensgründungen (6.108) und Patente (506) befindet sich in Oberösterreich heuer auf einem all-time-high, so Wirtschaft- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner (VP). Währenddessen zeigt sich die Zahl der Start-ups jedoch eher rückläufig, ebenso wie die Investitionen, erklärt Bernhard Lehner, Co-Founder der factory300 in der Tabakfabrik: „Wir haben im internationalen Vergleich Aufholbedarf bei der Zahl der akademischen Spin-offs. Diese gemeinsame Initiative der größten Bildungseinrichtungen Oberösterreichs ist ein starkes Signal: an Studierende, mutiger zu sein und Unternehmer*innentum als große Chance zu sehen. Und an Business Angels, um die unternehmerische Zukunft unseres Landes mit Erfahrung, Netzwerk und Kapital zu begleiten.“
Die Universitäten würden viel Potenzial hervorbringen, welches aber für einen Unternehmer, der investieren will, oftmals nicht zu sehen ist bzw. untergeht, so Lehner. AcadX soll Investoren als „Guck-Fenster“ dienen und die Türen zu Erfinder-Exellenz öffnen.
Finanzierungslücke schließen
Als Start-up wird ein neu gegründetes Unternehmen bezeichnet, welches sich mit einer innovativen Idee beschäftigt und an hohem Wachstum interessiert ist. Damit mehr Forschende zum Gründen eines Start-ups bewegt werden, wollen die JKU und die FH OÖ mit dem Verein AcadX nun bei den ersten Schritten unterstützen. Organisiert werden etwa Vernetzungstreffen bzw. Pitching-Events, um den Erstkontakt zwischen Unternehmern bzw. Business Angels (Privatpersonen oder Institutionen, die an einem Investment interessiert sind) und Start-up-Gründern herzustellen - quasi eine Matching-Plattform, wie es JKU Vizerektorin Christiane Tusek beschreibt. Damit soll auch eine vorhandene Finanzierungslücke in der Frühphase von Start-ups und Spin-offs geschlossen werden.
Der Verein AcadX werde eine ordentlich organisierte und strukturierte Möglichkeit bieten, gute Leute miteinander zu connecten, ist auch Gerold Weisz, Leiter des Start-up Centers der FH OÖ zuversichtlich: „Es wird kein Bundesland geben, in dem man besser gründen kann, als in Oberösterreich. Mit AcadX schließen wir die derzeit klaffende Finanzierungslücke vor allem im Business-Angels-Bereich und ermöglichen dadurch auch die Entstehung von interdisziplinären und hochschulübergreifenden Start-up-Teams.“
Oberösterreich als attraktiver Studienstandort
Landesrat Achleitner sieht auch einen weiteren positiven Effekt des Vereins: „Er wird die Attraktivität, in Oberösterreich zu studieren, steigern.“ Achleitner lobt zudem die gute Zusammenarbeit der Hochschulen in Oberösterreich: „Die Johannes Kepler Universität Linz und die Fachhochschule Oberösterreich bündeln ihre Stärken und Kompetenzen, um ihre Forschungserfolge noch besser und rascher zur Marktreife zu bringen. Ein starker Standort lebt von starken Ideen. AcadX hilft, dass diese Ideen von der Universität und den Fachhochschulen direkt in die Wirtschaft kommen, in Form von innovativen Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsmodellen.“
„Mit AcadX möchten wir gemeinsam wichtige Impulse für Neugründungen und Innovation in Oberösterreich setzen und kontinuierlich daran arbeiten, den Wirtschaftsstandort Oberösterreich zu stärken und weiterzuentwickeln. Denn: Die Innovationskraft unserer Gründer*innen ist ein entscheidender Faktor für die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region“, so FH OÖ Geschäftsführer Michael Rabl und JKU Rektor Stefan Koch.
Auch ÖH setzt sich für Unternehmertum ein
Um Studierende beim Gründen eines Unternehmens zu fördern, beschloss die Hochschulvertretung (ÖH) der JKU vergangene Woche einen Antrag der Junos (Junge Liberale Neos). Ziel dabei ist, eine Begleit-Lehrveranstaltung für Gründer und Gründerinnen einzuführen und die Möglichkeit eines vertiefenden Gründungssemesters mit Beurlaubung anzubieten.
„Die Förderung von Unternehmergeist unter Studierenden ist entscheidend, um praktische Erfahrungen und akademisches Lernen zu verbinden. Gerade die Phase der Unternehmensgründung erfordert viel Zeit. Das Gründungssemester soll Studierenden ermöglichen, sich voll darauf zu konzentrieren“, erklärt Laura Feldler, Junos-Mandatarin an der ÖH JKU.
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