
ARBING. Drei Wochen verbrachten Heinz Wegerer (27), Michael Kragl (26) und Verena Prinz (20) diesen Sommer in Kenia – ihre lange Reise traten die drei Arbinger nicht mit leeren Händen an.
„Mein Religionslehrer am Borg Honauerstraße in Linz lebt seit Jahren mit einer Kenianerin zusammen. Er hat uns Schülern oft von der Armut in den ländlichen Regionen Kenias erzählt. Da wollten wir aktiv werden“, berichtet Michael Kragl, der mittlerweile selbst an der HAK Perg als Lehrer tätig ist.
Helfen, aber wie?
Die drei Arbinger dachten zunächst daran Sachspenden nach Afrika mitzunehmen, dies stellte sich aber aus logistischen Gründen als schwierig heraus. Die passende Lösung fanden Wegerer, Kragl und Prinz dann mit einer Gutschein-Aktion. „Wir haben uns erkundigt, was die Menschen vor Ort am dringendsten benötigen, und sind dann zum Entschluss gekommen, Nutztiere anzukaufen. Dank der Unterstützung von Freunden und Bekannten ist es gelungen, einen namhaften Betrag zu sammeln“, so Wegerer. Angekommen in Kenia, wurden gemeinsam mit den Dorfhütern Kamobos auf einem Viehmarkt vier Kühe und zwölf Schafe angekauft. „Wie die Bewohner die Spenden untereinander aufgeteilt haben, war bemerkenswert. Obwohl alle kaum etwas besitzen, war keine Spur von Egoismus zu sehen, und es wurde darauf geschaut, dass die Ärmsten unter den Armen was bekommen“, erzählen Kragl und Wegerer im Tips-Gespräch.
Kindern und Frauen Hoffnung schenken
Mit dem restlichen Spendenbetrag aus der Heimat – unter anderem von der Union Arbing – wurde ein Projekt für die Allgemeinheit vorangetrieben. Schon vor der Ankunft der drei Arbinger starteten im Dorf Kamobo Bemühungen auf einem Privatgrund eine Baby-School – eine Art Vorschule – für Drei- bis Fünfjährige zu etablieren. Rund 50 Kinder sind dort in einer 20 Quadratmeter großen Lehmhütte, die in zwei Räume unterteilt ist, untergebracht. Die Spendengelder aus Arbing helfen den Betrieb aufrechtzuhalten, denn Unterstützung vom Staat gibt es für die Betreiber nicht.
„Es gibt in dieser Region des Landes kaum klassische Familien. Meist hausen alleinstehende Frauen mit ihren Kindern in kleinen Hütten. Wenn diese dann – etwa auf Plantagen in der Region – arbeiten gehen, um Geld für Essen zu verdienen, sind die Kleinen oft den ganzen Tag unbeaufsichtigt alleine zu Haus. In der Baby School werden sie mit einer Mahlzeit versorgt und auf einen späteren Schuleintritt vorbereitet“, sind sich die drei sicher, dass mit jedem einzelnen Spenden-Euro Großes bewirkt werden kann. Als Dank für die Unterstützung durften Wegerer, Kragl und Prinz der Schule einen Namen geben – die Wahl fiel auf „Arbing School Kamobo“. Die drei sehen sich verpflichtet, den Fortbestand nachhaltig zu sichern, und haben deshalb einen Verein gegründet.
Nähere Information für die interessierte Öffentlichkeit und potenzielle Unterstützter gibt es am 29. Oktober bei einem Vortragsabend im Pfarrheim Arbing.?
Donnerstag, 29. Oktober 20 Uhr im Pfarrheim Arbing
- Projektvorstellung „Arbing School Kamobo“
- Kenia-Fotopräsentation
Kontakt: arbingschoolkamobo@gmail.com