Ionescos Klassiker im Kellertheater des Gymnasiums
ROHRBACH-BERG. Mit „Die Nashörner“ bringen Schülerinnen und Schüler des Rohrbacher Gymnasiums Ionescos bekanntestes Werk auf die Bühne.
In einer erfundenen Gesellschaft verwandelt sich ein Mensch nach dem anderen in ein Nashorn. Ionesco will damit zeigen, wie einfach es für totalitäre Systeme manchmal ist, die Masse auf ihre Seite zu bringen. Konstantin Huber (8b) schlüpft dabei in die Rolle von Behringer, der sich nicht verwandelt: „Behringer erscheint zunächst als desinteressierter Phlegmat, der erst durch Eskalation rund um ihn herum wieder am Leben teilnimmt. Auf der einen Seite fühlt er sich zu den Nashörnern hingezogen, auf der anderen Seite aber für die Menschen verantwortlich.“ Paulina Wurm (8a) beschreibt ihre Rolle: „Frau Stech ist eine rationale Denkerin, die versucht, alles mit Logik zu erklären. Sie ist ambitioniert und hat große Aufstiegschancen.“
Sehr eindrücklich zeigt das Stück, warum sich viele Menschen einem totalitären System (Nationalsozialismus,) anschließen. Ob aus persönlichen Gründen, ob aus wirtschaftlichen Interessen, ob aus Feigheit oder dem Wunsch dazuzugehören. Welche Entscheidung wir treffen würden, ist eine der Fragen, die das Stück aufwirft.
Zum Inhalt:
Vor einem Kaffeehaus tadelt Hans, ein penibler Angestellter seinen Freund Behringer, weil dieser zu spät erscheint und außerdem nicht ordentlich gekleidet ist. Auf einmal galoppieren Nashörner vorbei. Zunächst wird das als Lüge und Phantasie abgetan, bis auch dem Bürokraten Hans ein Horn auf der Stirn wächst. Nach und nach verwandelt sich die ganze Menschheit zu Nashörnern, Behringer ausgenommen. Am Ende ruft er aus: „lch bin der letzte Mensch. Ich werde es bleiben bis zum Ende. Ich kapituliere nicht!“ Die 1959 in Düsseldorf uraufgeführten „Nashörner“ ist lonescos erfolgreichstes Stück. Er zeigt auf, wie manipulierbar viele Menschen sind und hält damit auch uns einen Spiegel vor.
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