Wintersportlern drohen im Böhmerwald Geldstrafen
BÖHMERWALD. Wer die Ruhe des Nationalparks Böhmerwald stört und abseits markierter Wege mit Tourenski oder Schneeschuhen unterwegs ist, riskiert eine saftige Geldstrafe.
Der Winter zeigt sich heuer von seiner prächtigsten Seite. Kein Wunder, wenn vor allem der tief verschneite Böhmerwald und das Dreiländereck zum Anziehungspunkt für Tourengeher oder Schneeschuhwanderer wird. Doch wer sich dabei von den markierten Wegen entfernt, betritt unerlaubterweise die Ruhezonen des Nationalparks. Doch nicht nur das: Das Fahren in diesem Gebiet kann auch gefährlich sein und birgt ein hohes Verletzungsrisiko.
„Unsere Nationalparkranger sind in diesem Gebiet jeden Tag bis in die Abendstunden im Einsatz“, sagt der Pressesprecher des Nationalparks Sumava, Jan Dvorák. „Fast täglich treffen sie die Skialpinisten aus Tschechien, Bayern und Österreich an, die Orte betreten, die für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind.“
Arten- und Naturschutz im Fokus
Eingerichtet wurden die Ruhegebiete im Böhmerwald zum Schutz störungsanfälliger Ökosysteme und Arten. So kommen etwa Auerhuhn oder Luchs in den Gebieten vor. Diese sind vor allem im Winter auf Ruhe in ihrem Lebensraum angewiesen, wenn sie nicht genügend Nahrung haben.
Haben die Wintersportler ein Einsehen - etwa weil sie die entsprechenden Ruhegebiete unwissentlich betreten haben - sehen die Nationalpark-Ranger im Normalfall von Geldstrafen ab. Doch nicht immer haben sie es mit einsichtigen Sportlern zu tun, erzählt Dvorák: „Immer öfter begegnen wir Skifahrern, denen unsere Hinweise egal sind und die es nicht scheuen, uns zu beschimpfen oder gar körperlich anzugreifen.“
Teurer „Spaß“
In so einem Fall ist eine erhebliche Geldstrafe bis zu 400 Euro möglich, die vor Ort verordnet werden kann. Wird der Verstoß gar an die Naturschutzbehörde weitergeleitet, ist ein Bußgeld von bis zu 4.000 Euro fällig.
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