Yogi Krishnananda: "Wir wollen über den Kopf das Herz erreichen"
BEZIRK ROHRBACH. Psychische und psychosomatische Erkrankungen sind auch in unserer kleinen Welt jenseits der Ballungszentren am Vormarsch. Der „Verein für Sein“ mit Sitz in Ulrichsberg ist seit gut zwei Jahren Anlaufstelle für Menschen mit Problemen in diesem Bereich – und das alles kostenlos.
„Was nichts kostet ist nichts wert“, heißt es im Volksmund. Doch das Angebot des Vereins für Sein ist sprichwörtlich unbezahlbar für Menschen, die aus dem seelischen Gleichgewicht gekommen sind. Der Verein unter Obfrau Adelheid Hüpf hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren zu einem einzigartigen Projekt entwickelt: Ein professioneller Therapeut hilft Menschen ganzheitlich, wieder zu sich selbst zu finden. Finanziert wird der Verein nur durch Spenden, von denen auch der Experte nichts einbehält.
Erfahrener Yogi
Krishan Dutt Sharma, auch Yogi Krishnananda genannt, bringt nicht nur das nötige Fachwissen als ganzheitlicher Bewegungs- und Trainingswissenschaftler und Inhaber von Lehrstühlen an den Universitäten Kurukshetra (Indien), Leipzig, Greifswald und Köln mit sich, sondern auch 20 Jahre Erfahrung als Bewegungstherapeut in einer medizinisch-psychosomatischen Klinik. Zudem ist er selbsterfahrener spiritueller Meister. Der Verein veranstaltet jeden letzten Samstag im Monat mit dem Yogi kostenlose Meditationen im Hotel Almesberger in Aigen-Schlägl, in denen jedes Mal verschiedene Themen wie Achtsamkeit oder innere Verwandlung behandelt werden. Darüber hinaus bietet Yogi Krishnananda in Ulrichsberg Einzelberatungen an, ist für Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs und hält auf Wunsch auch an Schulen präventive Vorträge und Meditationen.
„Aus meiner Sicht ist die ganzheitliche Betrachtung des Menschen von elementarer Bedeutung, wenn man ihm helfen möchte. Der Fachmann sieht den Menschen nur durch seine Experten-Brille, der Spirituelle kennt die wissenschaftliche Seite nicht. Dabei greift eins ins andere“, erklärt Yogi Krishnananda.
Eine sanfte Veränderung
Für die Menschen, die mit Problemen zu ihm kommen, erstellt er ein individuelles Programm, unter anderem mit meditativen Übungen, die durch den Einbau dieser in die Tagesstruktur liebevoll, behutsam und nebenwirkungsfrei eine Veränderung herbeiführen. Blockaden können so gelöst werden, denn – so der Yogi: „Der Kopf ist der „Täter“, denn dort entstehen Spannungen, die dann tiefer gehen und sich in verschiedenen körperlichen Symptomen zeigen. Dabei will ich über den Kopf das Herz erreichen. Durch meine Ausbildung und spirituelle Erfahrung ist eine ganzheitliche Sicht der Dinge möglich.“
„Wir wollen einfach geben“
Dass so ein Angebot wirklich nichts kosten solle – nur das, was sie geben wollen und können – das müsse in den meisten Menschen erst einmal sacken, erklärt Obfrau Adelheid Hüpf: „Da ist tatsächlich immer wieder die Frage: „Wie soll denn das gehen?“ Aber wir wollen nichts verdienen, nicht reich werden im materiellen Sinn. Wir wollen helfen, einfach geben. Natürlich müssen unsere Räumlichkeiten finanziert werden oder andere materielle Aufwendungen. Dafür sind die Spenden da – nur dafür.“
Ein Baum, der wachsen soll
Yogi Krishnanadas größter Wunsch: „Dieser im Mühlviertel gepflanzte Baum; ich möchte, dass er sich weiterentwickelt und die ganze Welt erreicht.“ Ein bisschen tut er das auch schon: Menschen aus 32 Ländern der Welt folgen dem Yogi bereits über die Homepage www.vereintsein.net.
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