Erstmals steht eine Frau an der Spitze der Andorfer Chöre
ANDORF. Erstmals in der Geschichte der Andorfer Chöre hat eine Frau das Sagen. Das erste große Ziel hat die Lambrechtnerin Gisela Stöger bereits ins Auge gefasst.
Tips: Im Jahr 1973 als reiner Männerchor gegründet, sind heute auch ein Frauenchor und der Gemischte Chor Teil der Andorfer Chöre. Nun stehen Sie – als erste Frau – an der Spitze des einstigen Männervereins. Ein historisches Ereignis?
Gisela Stöger: Die Gründung des Männerchores ist nun doch schon viele Jahre her. Der Auftritt von Männer- beziehungsweise Frauenchor sorgt für Abwechslung bei unseren Konzerten. Derzeit ist der Hauptchor der Gemischte Chor. In dieser Zusammensetzung wird auch wöchentlich geprobt. Es ist daher nicht so abwegig, dass nun auch eine Frau die organisatorische Leitung übernimmt.
Tips: Wie wird sich das auf die rund 50 Sänger, die derzeit bei den Andorfer Chören singen, auswirken?
Stöger: Ich bin ein Mensch, der sich gerne neuen Herausforderungen stellt. Ich freue mich auf die Arbeit. Ein neuer Führungswechsel bedeutet immer in einer gewissen Weise auch Veränderung.
Tips: Von der Schriftführerin zur Obfrau – Wie kam es dazu?
Stöger: Ich arbeite seit vielen Jahren in der Führung der Andorfer Chöre mit. Ganz zu Beginn als Schriftführerin, zuletzt als Kassierin und bin daher schon seit vielen Jahren an der Seite von Fritz Klaffenböck.
Tips: Nach 21 Jahren ist Fritz Klaffenböck heuer als Obmann zurückgetreten. Große Fußstapfen, in die Sie treten. Wie gehen Sie damit um?
Stöger: Fritz Klaffenböck hat mit großer Leidenschaft die Andorfer Chöre durch die vergangenen Jahrzehnte geleitet. Seinem Engagement und seinen Führungsqualitäten sind viele Erfolge zu verdanken. Er kann auf eine stolze Bilanz seines Wirkens zurückblicken. Ich sehe ihn als großes Vorbild. Seine Art, den Zusammenhalt im Chor zu stärken und sein Engagement für die Andorfer Chöre ist einzigartig.
Tips: Gibt es Dinge, die Sie dennoch anders machen möchten?
Stöger: Es wird sicher einen veränderten Auftritt der Andorfer Chöre in den neuen Medien geben. Mein größtes Ziel ist aber die Gründung eines Chores mit Jugendlichen im Alter von 15 bis 25 Jahren.
Tips: Worin besteht die größte Herausforderung für Sie?
Stöger: Nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ ist es mir sehr wichtig, dass sich der Chor ständig neuen Herausforderungen stellt und weiterentwickelt.
Tips: Wofür stehen die Andorfer Chöre?
Stöger: Die gemeinsame Freude am Singen steht im Vordergrund. Wir sehen in unserer Gemeinschaft aber auch die Aufgabe, die breite Vielfalt der Chormusik der Bevölkerung mit anspruchsvollen Konzerten näher zu bringen. Durch unsere Aktivitäten repräsentieren wir unsere Marktgemeinde Andorf und unser Heimatland Österreich.
Tips: Was bedeutet Ihnen die Musik?
Stöger: Musik im allgemeinen begleitet mich täglich. Singen macht Spaß und singen im Chor ist für mich eine Freizeitgestaltung unter Gleichgesinnten. Regelmäßiges Singen ist so gesund, dass es eigentlich ärztlich verordnet werden sollte.
Tips: Die Andorfer Chöre sind viel unterwegs und tragen Tradition und Brauchtum in die ganze Welt hinaus. Wo kann man die vielfach ausgezeichneten Chöre das nächste Mal hören?
Stöger: Am 1. April findet in Ried im Innkreis die Aufführung von Schuberts „Stabat mater“ statt. Wir werden dabei mit dem Chor Collegium Vocale aus Linz einen Großchor bilden. Am 2. Juli werden wir das im vergangenen Jahr verschobene Gasslsingen nachholen. Unter dem Motto „Singen im Park“ werden daran Chöre aus der Region und Schul- beziehungsweise Jugendchöre dazu eingeladen werden. Und dann steht am 9. Dezember bereits zum 15. Mal unser traditionelles Weihnachtskonzert „Wunder der Weihnacht“ auf dem Programm.
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