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Ursache der entrollten Diesellok ist Gegenstand weiterer Untersuchungen

Ariane Zeilinger, 10.12.2018 08:58

GAMING. Am 30. November 2018 wurde mit einer Diesellok - ohne Waggons und drei Mitarbeitern - eine routinemäßige Streckenkontrollfahrt durchgeführt. Ebenso wurden Räumarbeiten (Baumschnitt) auf der Ybbstalbahn-Bergstrecke vorgenommen. Dabei entrollte die historische Diesellok 2190.01 um 14.40 Uhr talwärts und entgleiste nach 1,4 Kilometer. Glücklicherweise gab es keine Verletzten. 

Foto: Feuerwehr Gaming/Buchmasser
photo_library Foto: Feuerwehr Gaming/Buchmasser

Die genaue Unfallursache ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht eindeutig zu klären. Schon am darauffolgenden Samstag, den 1. Dezember, wurde die Lok mit Hilfe der Feuerwehren Gaming und Amstetten mit einem 40-Tonnen-Kran geborgen und mit einem Tieflader in die Remise nach Kienberg-Gaming gebracht, wo die Lokomotive von einem externen Gutachter näher untersucht wird.   

Offizieller Unfallhergang

Bei der Streckenkontrollfahrt wurde die Lok wiederholt angehalten, zuletzt 100 Meter nach der Haltestelle Gaming in Fahrtrichtung Lunz am See bei der dort befindlichen Bahnmeisterhütte, um dort einige Bäume, die durch die Eislast umgekippt waren, mit der Motorsäge zurückzuschneiden. Die Lok wurde vorschriftsgemäß mit der Handbremse eingebremst und das feste Anliegen der Bremse überprüft. Nach zirka 15 Minuten rollte  die Lok unerwartet talwärts, was auch von zwei der Mitarbeiter sofort bemerkt wurde. Mit Ausnahme von jenem Mitarbeiter mit der Motorsäge, liefen sie der Lok nach, erreichten diese aber nicht mehr. Die Lok rollte  1,4 Kilometer talwärts und entgleiste in einem Linksbogen, folgte noch zirka 20 Meter dem Gleisverlauf bevor sie nach rechts von der Bahntrasse kippte. In weiterer Folge rutschte die Lok über den Damm ab. Ein sehr stabil ausgeführter Wildzaun fing die Lok schließlich auf. Zu diesem Zeitpunkt lief der Diesemotor noch, Schadstoffe traten keine aus. 

Entgleisung wird weiter untersucht

Entgleisungsspuren oder Schäden am Gleis sind dank des stabilen Stahlschwellenoberbaus nicht zu erkennen. Der Triebfahrzeugführer und die zwei weiteren Mitarbeiter wurden unmittelbar nach dem Vorfall von der Polizei einvernommen und gaben wahrheitsgemäß an, die Lok vorschriftsmäßig mit der Handbremse gesichert zu haben. Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter der ÖGLB hatten bei der behördlichen Einvernahme 0,0 Promille. Am Unfallort wurde unter Beisein der Polizei festgestellt, dass die Bremsklötze an den Radreifen anliegen. Warum die Lok dennoch entrollen konnte, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.

Zusätzlich soll ein Eisenbahnsachverständiger beauftragt werden

Das Amt der NÖ-Landesregierung hat einen Amtssachverständigen für Eisenbahnwesen beauftragt, die Lok zu begutachten. Die NÖLB (Niederösterreichische Lokalbahnen Betriebsges.m.b.H.)  wird zusätzlich einen unabhängigen Eisenbahnsachverständigen beauftragen, um nähere Erkenntnisse zu gewinnen, die auf die Unfallursache hindeuten könnten.

Statement zum Unfallhergang

„Abgesehen von der Dramatik des Ereignisses halten wir fest, dass niemand verletzt wurde und keine Vereinsmitglieder und bahnfremde Personen zu Schaden kamen. Die ÖGLB betreibt die Bahn seit nunmehr 29 Jahren unfallfrei und konnte erst heuer den 200.000sten Fahrgast begrüßen. Wir bedauern den Vorfall zutiefst und wollen uns bei allen Anrainern, unseren Fahrgästen, Vereinsmitgliedern und Förderern entschuldigen“, heißt es seitens der Geschäftsführer NÖLB-B


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