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Experten wie etwa NÖ-Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner aus St. Pölten sind sich einig: Der Stillstands des öffentlichen Lebens aufgrund großräumigen Stromausfalls, einem sogenannten Black Out, wird kommen.

Die Feuerwehren sind gerade dabei, sich für unerwartete Großschadensfälle, wie großflächige, längere Stromausfälle, zu rüsten. Stromaggregate und spezielle Fahrzeuge seien darunter, so FF-Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner. Foto: Pelz
photo_library Die Feuerwehren sind gerade dabei, sich für unerwartete Großschadensfälle, wie großflächige, längere Stromausfälle, zu rüsten. Stromaggregate und spezielle Fahrzeuge seien darunter, so FF-Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner. Foto: Pelz
ST. PÖLTEN. Instabile Sonnenwinde, großflächig zusammenbrechende Stromnetze, Cyberterroristen, die Kraftwerke fernsteuern und lahmlegende Umweltkatastrophen –  „das sind keine an den Haaren herbeigezogenen Szenarien, sondern können schneller eintreten, als man glaubt“, meint Dietmar Fahrafellner, Kommandant für Stadt, Bezirk und Land NÖ. „Seitens der Feuerwehr ist man gerade dabei, sich besser zu rüsten. Da helfen uns auch unsere Erfahrungen von Hilfseinsätzen in Bosnien und Slowenien, wo es tatsächlich aufgrund von Hochwasser bzw. Eis zu tagelangen Stromausfällen gekommen war“. Einen Teil des erworbenen Wissens konnten die Feuerwehren schon im Waldviertel einsetzen, wo die Eis-Katastrophe Ende 2014 die Region außer Strom setzte. Auch Militärkommandant Rudolf Striedinger rechnet mit einem Black Out: „Es ist nur eine Frage der Zeit“. Dabei habe es schon Situationen gegeben, in denen ganze Landstriche in EU-Staaten von einem kompletten Stromausfall betroffen gewesen seien. „Das haben wenige registriert“, so Striedinger.   Bundesheer stabilisiert Das Bundesheer ist in so einem Fall wohl einer der wichtigsten Stabilisatoren. „Wenn das zivile Leben eingeschränkt ist, gehört das Militär zu den Organisationen, die funktionieren müssen“, erklärt der Brigadier. Man sei gerüstet und trainiere derartige Situationen regelmäßig. „Eine Truppe funktioniert auch ohne Strom“. Man habe aber Notstromaggregate und würde die Bevölkerung mit Wasser und Lebensmitteln versorgen. Ähnlich wie das in den ersten Schritten auch die Feuerwehr macht.   „... dann wird´s kritisch“ Ignaz Mascha, Feuerwehrkommandant Neulengbachs, ist sich auch sicher: Ein Black Out kommt“. Man wolle sich wappnen und suche ein 300-KV-Notstromaggregat für alle Fälle. Josef Hösl, Obmann des Abwasserverbands Pielachtal mit 16 angeschlossenen Gemeinden hat bereits vorgesorgt. Auch als Wasserverbandsobmann in seiner Zeit als Bürgermeister von Grünau-Hofstetten hätte er diverse Präventionsmaßnahmen eingeleitet. „Bei uns wurde das bisher zu wenig thematisiert“, meint hingegen Perschlings Bürgermeister Reinhard Breitner. „Wenn es einen längeren Totalstromausfall gibt, wird das kritisch“. Der Katastrophenplan sei derzeit nur für Hochwasser ausgelegt. Die Trinkwasserversorung sei aber über einige Zeit durch Hochwasser-Druck-Behälter gedeckt. Breitner selbstkritisch: „Solange nichts passiert, denkt man nicht daran“.    „Sache wird verharmlost“ Alfred Mitrovic vom NÖ Zivilschutzverband glaubt zwar, dass die Einsatzkräfte Bescheid wissen, „aber bei der Bevölkerung ist die Sache noch nicht angekommen“. Auch viele Politiker negierten die Sache noch. „Es kann oder will sich halt keiner vorstellen, was bei einem längeren, großflächigen Stromausfall alles gefährdet ist.“ Auch die (Tele-)Kommunikation komme zum Erliegen. „Nach etwa sechs Stunden fällt das Mobilfunktsystem aus, nach acht bis zwölf Stunden dann das Festnetzsystem“. Natürlich ist es dann auch mit Zentral-, Fern- und natürlich auch Pelletsheizung vorbei. Alles funktioniert mit Strom. Die Gemeinden müssten dann an öffentlich zugängigen Orten sogenannte „Infopoints“ einrichten, die Information eines aus Behörden und Einsatzorganisationen bestehenden Gremiums an die Bevölkerung weitergeben. Übrigens: Spitäler werden bei einem Black Out als eine von wenigen Einrichtungen beleuchtet sein: Sie müssen ein Notstromaggregat haben.   Mitrovic empfiehlt, sich zu rüsten. Zehn Liter Trinkwasser, einige länger haltbare Lebensmittel, Kerzen, Batterien, Taschenlampen für zu Hause seien schon einmal ein Anfang.   Unser Leser Franz Brandl, ein gelernter Elektrotechniker, weist in einem Mail an die Redaktion darauf hin, dass in Gemeindeämtern Ratgeber für oben beschriebene Szenarien zur freien Entnahme bereit liegen. Etwa aus der „SAFETY“- Reihe des NÖZSV -Niederösterreichischer Zivilschutzverband (“Ratgeber-Blackout“, oder „Ratgeber-wetterbedingte Naturgefahren“. Weiterer Leserbrief --> siehe im Kommentarbereich unten       Weitere Artikel: St. Pölten   St. Pölten Land   -----------------------------------------------------------------------------------  Kontakt: REDAKTION TIPS ST. PÖLTEN  Werner Pelz (Postfach 39, 3101 St. Pölten) Mobil: 0676/700 11 75 Mail: w.pelz@tips.at (oder alternativ we_pe@gmx.at)

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Werner Pelz
Werner Pelz
10.02.2015 09:38

LESERBRIEF VON JOHANN DATZBERGER PER MAIL

LESERBRIEF: Die Leute in der Stadt wird es sicher treffen. Wir am Land, ich wohne in Stephanshart, sind da viel besser gerüstet und auch viele meiner Freunde, Nachbarn und sowieso die Landwirte haben da vorgesorgt. Trinkwasserversorgung mittels Hochbehälter der privaten Wassergenossenschaft Dorfgemeinschaft die zusammenhilft. - Wir selbst haben ein eigenes Notstromaggregat für das ganze Haus, Sprit für ca. 2 WochenNotbetrieb (neben der eigenen PV-Anlage) Mindestes 3 Kisten Mineralwasser, Säfte. (Freunde haben Brunnen) Lebensmittel lagernd für bis 1 ½ Jahre, Brennholz lagernd. Auch die Zentralheizung funktioniert bei der Notstromversorgung, usw. - Nur eines haben Sie bei Ihrem Artikel vergessen: die POLITIK, was macht sie? Niedrigenergiehäuser ohne Heizungsmöglichkeit, tlw. ohne Kamine, nur mit Wohraumbelüftung, alle in eine Wohnung mit wenig Möglichkeiten (...). Zivilschutz liegt sowieso im Argen. JOHANN DATZBERGER/PER MAIL


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