Wirtshaus statt Schule oder wenn Tourismusschüler Unternehmerluft schnuppern

„Seit Dezember haben wir uns auf diese Aufgabe vorbereitet“, so David zu den interessierten Gästen. Er wurde von seinen Kollegen als Head of Team gewählt und erhielt Unterstützung vom Linzer Niclas Hofbauer als Head of Kitchen sowie von Nadine Artner aus Steyregg als Head of Service. In der Küche bestand die Aufgabe darin, ein Vier-Gänge-Menü aus saisonalen und regionalen Lebensmitteln zu zaubern, das dem kulinarischen Profil Oberösterreichs entsprechen musste.

Regional eingekauft

Die frischen Lebensmittel stammten aus der direkten Umgebung wie dem Biohof Habringer aus Hellmonsödt oder dem Biohof Raimund aus Kirchschlag. Die Zutaten wählten die Schüler bei den Produzenten vor Ort aus und konnten sich bei dieser Gelegenheit auch gleich die Betriebe näher anschauen. Im Service managten die Schüler nicht nur die Gästebetreuung samt Menüservieren und Getränkepräsentation, sie stellten auch die Getränkeauswahl zusammen, führten Einkaufs- und Bedarfslisten und sorgten neben der Menükarte für eine ansprechende Tischdekoration.

Die Wirte von morgen

Das von den OÖ. KultiWirten gemeinsam mit den Tourismusfachschulen und dem Branchenverbund Gastronomie und Hotellerie der WKOÖ initiierte Projekt „Schule macht Wirtshaus“ erlebte im Gasthof Maurerwirt seine Premiere. „Ziel dieses Projekts ist es, den Abgängern der Tourismusschulen bereits vor deren Abschluss die Chancen in der Branche aufzuzeigen und sie für eine künftige Gastrokarriere zu begeistern“, so Karl Wögerer, Obmann der OÖ. Kultiwirte. Mit dem Projekt hatten die Bad Leonfeldner Tourismusschüler eine einmalige Gelegenheit, sich den „letzten Schliff“ in der Praxis zu holen und den Abend als Generalprobe für einen gelungenen Einstieg in die Tourismusbranche zu nutzen. 

Die Rekrutierung und Sicherung eines ausreichenden und qualifizierten Fachkräftenachwuchses stellt für den OÖ. Tourismus und speziell für die Gastronomie und Hotellerie eine der größten Herausforderungen dar. Daher ist es den Branchenvertretern umso wichtiger, jungen Menschen den Job in der Heimat so schmackhaft wie möglich zu machen. 

Die Jugend begeistern

„Wenngleich sich die Nachwuchssituation in der heimischen Gastronomie und Hotellerie in letzter Zeit leicht verbessert, sind wir nach wie vor mit Hochdruck dabei, junge Menschen für unsere Branchen zu motivieren und beschreiten dafür immer neue Wege“, betont Wirte-Fachgruppenobmann Thomas Mayr-Stockinger. Mit der Überzeugungskraft von Personen, die ihren Beruf im Tourismus lieben und mit Leidenschaft ausüben, soll es gelingen, das allgemeine Branchenimage zu verbessern und Gastrojobs wieder attraktiver zu machen. Gezielte Kampagnen und Projekte wie www.dasrichtigefuermi.at oder “Get a Job“ sollen das Feuer der Jugend für Tourismusberufe anfachen. Einen wichtigen Teil tragen dazu auch die Tourismusschulen mit ihrem hohen Praxisbezug bei.