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Bei Diskussion um "neues" Hallenbad in Gallneukirchen spalten sich politisch die Geister: für die einen ein Entwurf, für die anderen ein fertiges Projekt

Mag. Jacky Stitz, 28.11.2022 08:31

GALLNEUKIRCHEN. Von Wasser ist hier - noch - nichts zu sehen, die Idee ist derzeit eher trockener Natur. Fakt ist: Gallneukirchens Gemeindepolitiker wollen ein gänzlich neues Hallenbad errichten. „Unsere Bürger wünschen sich das auch“, sind sich SP-Bürgermeister Sepp Wall-Strasser und VP-Vize Helmut Hattmannsdorfer in zumindest einem Punkt einig.

Derzeit hat Gallneukirchen ein tolles Freibad, künftig soll hier auf dem Areal gleich angrenzend ein neues Hallenbad errichtet werden. (Foto: Jacky Stitz)
photo_library Derzeit hat Gallneukirchen ein tolles Freibad, künftig soll hier auf dem Areal gleich angrenzend ein neues Hallenbad errichtet werden. (Foto: Jacky Stitz)

Was genau ist Sache, will Tips wissen - und fragte nach: Ein nigelnagelneues Hallenbad soll beim Areal der Gusenhalle und dem bestehenden Freibad entstehen - ein Sportzentrum sozusagen. Dieses sollte für jung und alt, Familien, aber auch Sportler geeignet sein. Teile der Gusenhalle müssten weichen, eine Tiefgarage soll es geben, quasi ein „modernes“ Veranstaltungszentrum errichtet werden.

Auch die Nachbargemeinden Altenberg, Alberndorf, Katsdorf, Engerwitzdorf oder aber auch Unterweitersdorf sind daran interessiert“, berichtet Vize-Bürgermeister Helmut Hattmansdorfer. Er betont: „Wir brauchen in der Region ein Hallenbad. Seit zwei Jahren gibt es da ein klares ,Ja' aller Bürgermeister.“ Warum nix weitergeht? Der VP-Politiker sagt dazu: „Es geht um Kosten, politisch ist das schon seit vielen Jahren ein Chaos.“ Hattmansdorfer ergänzt: „Die Pläne stehen, es wäre prinzipiell alles fertig, endlich loszulegen. Hier wär unser SP-Bürgermeister gefordert, etwas zu tun. Es muss in dieser Causa nun endlich was weitergehen. Die ganzen Pläne liegen derzeit still.“ Ob er mögliche Kosten beziffern kann? „Um die 10 Millionen Euro“, fügt Hattmansdorfer bei.

Bürgermeister Sepp Wall-Strasser dazu: Von „fertigen Plänen (laut VP), die aber auf Eis liegen“ kann nicht die Rede sein. Im Gegenteil, die Pläne, die die sechs unmittelbar betroffenen Gemeinden entwickelt hatten, wurden von der Landesregierung eben über den Haufen geworfen.“ Der rote Orts-Chef berichtet: „Im Jänner wandten sich auf Initiative von mir die Bürgermeister der Gemeinden Gallneukirchen Altenberg, Alberndorf, Katsdorf, Engerwitzdorf und Unterweitersdorf in einem gemeinsamen Brief mit dem Anliegen zur Errichtung eines Regionshallenbad an Landeshauptmann Thomas Stelzer.  Im Mai kam es zu einem Treffen der Gemeindevertreter mit Landesrätin Michaela Langer-Weninger.“

Bezirkshallenbad - kompletter Neubau

Das Ergebnis dieses Gespräches zusammengefasst sieht - laut Bürgermeister Wall-Strasser - so aus: Wenn ein neues Hallenbad angestrebt wird, so genüge die Beteiligung von den sechs Gemeinden nicht. Es müsse – nach dem Vorbild des Bezirkes Rohrbach – ein „Bezirkshallenbad“ sein. Der Bezirk Urfahr-Umgebung hat 27 Gemeinden, analog dazu müssten sich – in diesem Fall bezirksübergreifend Urfahr-Umgebung, Perg, Freistadt - diese an dem Projekt beteiligen. Wobei darauf hingewiesen wird, dass sich die Gemeinden nicht nur an der Errichtung, sondern auch an der Erhaltung bzw. dem Betrieb (Abgangsdeckung) beteiligen müssten. Erfahrungsgemäß wäre mit einem jährlichen Abgang in Höhe von etwa 300.000 Euro zu rechnen. Die Maximalhöhe einer möglichen Förderung würde bei 63 Prozent liegen.

Wall-Strasser aus Gallneukirchen teilt dazu mit, dass der neuerliche Anlauf deswegen erfolgt, weil sich die Gegebenheiten wesentlich geändert haben. „Wir sprechen nun nicht mehr von der Sanierung des ehemaligen Lehrschwimmbeckens, sondern von einem Neubau beim Freibad. Dadurch wäre auch – in Verbindung mit dem Freibad – ein ganzjähriges Schwimmen möglich, was eine enorme Qualitätssteigerung bedeuten würde, und zwar sowohl gesundheitspolitisch wie unter den Aspekten von Schwimmunterricht in den Schulen, Freizeit und Tourismus eine enorme Aufwertung der Region bedeuten würde.“

Für die anwesenden Gemeindevertreter ist die Forderung von Landesrätin Langer-Weninger, dass sich die Gemeinden auch am Abgang beteiligen müssen, neu. Dennoch wird man versuchen zusätzliche Gemeinden für dieses Projekt zu finden: „In der Folge kam es zu einer Übereinkunft der betroffenen Bürgermeister, an diesem Projekt weiterzuarbeiten, wohl wissend, dass hier ein langer Weg der gegenseitigen Abstimmung beginnt“, hält der rote Politiker fest.

Fix ist - die Bürger von Gallneukirchen und auch den umliegenden Gemeinden - wünschen sich ein Hallenbad, da sind sich wohl beide Fraktionen einig.


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