Mobilisierung gegen Baulandwidmung in Wolfsegg
WOLFSEGG. Die geplante Umwidmung von bis zu 60.000 Quadratmetern Grünland in Bauland im Ortsteil Deisenham, größtenteils für Einfamilienhäuser, sorgt für Widerstand in der Hausruckgemeinde.
In der Gemeinderatssitzung vom September wurde der Grundsatzbeschluss zur Umwidmung von vorerst knapp 20.000 Quadratmetern landwirtschaftlich genutzter Wiese in ein Wohngebiet gefasst und zur weiteren Bearbeitung an das Amt der Oö. Landesregierung weitergeleitet. „Wir halten es für völlig inakzeptabel, dass in Zeiten der Klima- und Bodenversiegelungskrise so eine unverhältnismäßige Bebauung mitten in landwirtschaftlich genutztem Gebiet fernab des Ortskernes erfolgen soll. Sobald die ersten 20.000 m Quadratmeter bebaut sind, steht dem Verbrauch der weiteren vier Hektar des betroffenen Grundstückes nichts mehr im Wege. Für so eine große neue Siedlung ist keinerlei Infrastruktur vorhanden“, betont Wolfgang Dieter Bauer, einer der Initiatoren der neuen überparteilichen Bürgerinitiative. Wenn schon Grünland zur Umwidmung herangezogen werde, so seien hier unbedingt zentrumsnahe zukunftsfähige Bebauungsformen zu wählen wie zum Beispiel verdichteter Flachbau oder Reihenhäuser. „Unser klares Ziel ist es, das Projekt in dieser nicht zu Ende gedachten Form zu verhindern“, bekräftigt Birgit Meier.
Schwierig mit Leerständen und bereits gewidmeten Gründen
Primär fordert die Bürgerinitiative Anstrengungen zur Revitalisierung des Ortskernes und der leerstehenden Häuser in der Gemeinde sowie zur Mobilisierung des bereits gewidmeten Baulandes. Die Bereitschaft zur Mitarbeit in einem entsprechenden Arbeitskreis wurde bereits kundgetan. Wolfseggs Bürgermeisterin Barbara Schwarz sagt über dieses seit zwei Jahren laufende Gemeindeentwicklungsprojekt: „Die Mitarbeit aus der Bevölkerung ist leider gering, wir stoßen an unsere Grenzen. Der Gemeinde sind, was die Bebauung bereits gewidmeter Gründe oder die Revitalisierung von Gebäudebeständen betrifft, die Hände gebunden. Wolfsegg droht aber Abwanderung, wenn nicht neuer Wohnraum geschaffen wird. Solche Widmungsprojekte geben auch jenen Hoffnung, die in Wolfsegg bleiben wollen. Man muss die Problematik in seiner Gesamtheit betrachten.“
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