Pichler Ehepaar Neumayr: Sammelleidenschaft und Fotokunst
PICHL. Er ist einer der besten Landschaftsfotografen des Landes. Sie hat in den vergangenen Jahren so viele Kaffeekannen gesammelt, dass man damit ein kleines Museum einrichten konnte. Die Eheleute Josef und Pauline Neumayr haben ein besonderes Auge für die schönen Dinge des Alltags.
Angefangen hat Josef Neumayr mit der Fotografie, als zwischen 1964 und 1966 die drei Kinder des Paares zur Welt gekommen sind. Als ihm seine Frau Pauline zu Weihnachten eine Spiegelreflexkamera geschenkt hat, hat der heute 80-Jährige in den 70er-Jahren begonnen, die Fotografie in Kursen richtig zu erlernen. Sein Können hat er über die Jahre perfektioniert und sich einen Ruf als einer der besten Hobby-Landschaftsfotografen des Landes erarbeitet. Über viele Jahre hat er sein Fachwissen und sein feines Gespür als künstlerischer Leiter der Fotografischen Gesellschaft in Linz unter Beweis gestellt. Den Blick für das Schöne und das Talent fürs Gestalten hat er schon von Berufs wegen mitgebracht, hat er doch als junger Mann den Beruf des Malers, Anstreichers und Schriftenmalers erlernt.
Auch im Ort engagiert
Sein Talent hat Neumayr auch im Pichler Verein „Ortsentwicklung“ als Leiter der Gruppe Ortsbildgestaltung eingebracht. Weithin bekannt war der E-Werk-Kalender (er war E-Werk-Mitarbeiter), für den er über viele Jahre die Fotos gemacht hat. Auch das große Pichler Heimatbuch wurde durch seine Bilder ein Kunstwerk. Viele Urkunden tragen im wahrsten Sinne des Wortes die Handschrift Neumayrs.
Viel Geduld
Bei seiner Arbeit geht Neumayr ganz gewissenhaft vor. Er fotografiert immer noch mit seiner 25 Jahre alten analogen Spiegelreflexkamera. Er beobachtet die Natur genau und beweist viel Geduld, indem er immer wieder zur selben Stelle fährt, um ein Foto genau so aufzunehmen, wie er sich das vorstellt, und bis Farben und Licht so sind, dass ein wunderbares Bild entstehen kann. Wenn der dreifache Vater und vierfache Großvater dann den Auslöser drückt, weiß er genau, dass das Foto etwas wird.
Kaffeekannen-Liebhaberin
Während Josef sich mit der Fotografie beschäftigt, hat seine Frau Paula ihre Liebe für schönes Geschirr entdeckt und ausgelebt, genauer gesagt für schöne Kaffeekannen. Seit sie vor über 15 Jahren die erste Kaffeekanne auf einem Flohmarkt gekauft hat, hat sie gesammelt. Immer wieder ist das Paar auf Flohmärkte gefahren, Paula hat nach Kaffeekannen gesucht, Josef nach alten Büchern. Auch viele Bekannte und Freunde haben ihr immer wieder schöne Stücke vorbeigebracht.
Es kam, was kommen musste, im Haus war irgendwann kein Platz mehr für die Kaffeekannen. Da haben ihr die Kinder und Schwiegerkinder zum 70er ihr eigenes kleines Kaffeekannenmuseum gebaut – indem ein Raum von der Garage abgemauert wurde. Im Jahr 2012 wurde das „1. Pichler Kaffeekannenmuseum“ schließlich eröffnet. Mittlerweile dürfte es im Hause Neumayr an die 1300 Kaffeekannen geben, aber so genau weiß das Paula Neumayr gar nicht. Auch wenn sie heute nicht mehr aktiv sammelt, einige Prachtexemplare bekommt Paula dann und wann noch geschenkt.
Gegen Voranmeldung kann das Kaffeekannenmuseum auch besucht werden (07247/8519).
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