„Eine Hochzeit soll die Persönlichkeit des Brautpaares widerspiegeln“
WINDHAAG. Katharina Ortner ist seit bereits vier Jahren als Hochzeitsplanerin nebenberuflich tätig. Seit heuer ist sie auch als freie Traurednerin unterwegs und organisiert, die bei uns noch eher unüblichen, Willkommensfeiern. Wir haben uns mit der 30-jährigen Zweifach-Mama über ihre Leidenschaft unterhalten.
Tips:Wie bist du 2016 auf die Idee gekommen, Hochzeiten zu planen?
Ortner: Ich liebe es zu organisieren. Bereits mit 18 Jahren habe ich meine erste kleine Veranstaltung mit etwa 150 Personen selbst geplant und organisiert. Das ist meine Leidenschaft und macht mich glücklich. Ich organisiere genau das, was das Brautpaar wünscht und alles ist individuell nach ihren Wünschen abgestimmt.
Tips:Wie sieht eine Hochzeitsplanung bei dir aus?
Ortner: Jeder hat andere Wünsche und möchte auch einen Teil selber organisieren. Deswegen biete ich von der Komplettorganisation bis zur Teilorganisation alles an. Bei einer Trauung gibt es kein „du darfst nicht“ und „du sollst“. Einzig und alleine das Brautpaar zählt.
Tips:Nun hast du dein Angebot erweitert und bist auch als freie Traurednerin unterwegs?
Ortner: Genau, ich mache auch Reden für die Ja-Wort-Erneuerung und für Jubiläen. Hochzeiten außerhalb von Standesämtern werden immer gefragter. Standesbeamte fahren mittlerweile schon sehr wenig zu anderen Locations. Außerdem ist es oft nur mehr ein Durchlaufposten. Ich nehme mir für meine Kunden wirklich Zeit, bin zeitlich und örtlich ungebunden, fahre überall hin und schneidere die Rede auf die Persönlichkeit des Brautpaares zu.
Tips:Wie lange arbeitest du an einer Traurede?
Ortner: Da jede Geschichte tatsächlich für das Brautpaar geschrieben wird, brauche ich etwa 20 bis 30 Stunden. Aber das beinhaltet auch das kostenlose Kennenlerngespräch, damit man weiß, ob man überhaupt harmoniert, um die Rede schreiben zu können. Wenn man harmoniert, dann folgt das Detailgespräch, wo man sehr viel über das Brautpaar in Erfahrung bringt. Hier ist gerade die Ehrlichkeit und die Offenheit des Paares sehr wichtig. Aber auch Freunde und Familie befrage ich sehr gerne, weil die oft eine andere Sicht auf das Hochzeitspaar haben. Danach setze ich mich hin und schreibe die Rede.
Tips: Wie viele Aufträge hast du heuer schon als Traurednerin?
Ortner: Momentan zehn aber weitere sind gerade noch in Planung. Der erste Auftrag als freie Traurednerin wird am 5. Juni am Karlingberger Gut in Perg sein.
Tips:Hast du diesbezüglich eine Ausbildung?
Ortner: Für die Hochzeiten habe ich den Kurs „Wedding Planner“ im Wifi absolviert. Seit Oktober wird am Wifi auch der erste Diplomlehrgang für „Redner für freie Zeremonien“ angeboten. Da mache ich im April meinen Abschluss. Weil es erst der erste Kurs ist, gibt es auch in Oberösterreich dementsprechend wenige Personen mit dieser Ausbildung. Aber allgemein schreibe und rede ich einfach irrsinnig gerne. Über diesen Kurs bin ich auch auf die Idee gekommen, Willkommensfeiern anzubieten.
Tips:Willkommensfeiern? Was kann man sich darunter vorstellen?
Ortner: Eine Willkommensfeier wird gerne gemacht, wenn zwei Religionen zusammentreffen oder Eltern für ihr Kind keine Religion bestimmen wollen. So eine Feier ist etwas sehr Tolles. Es werden zwei Religionen mit ihren jeweiligen Ritualen miteinander vereint. In der Gestaltung der Feier ist man komplett frei, es gibt kein Muss und es ist alles erlaubt. Auch finden solche Feiern ganzjährig und überall statt, ob im Saal oder etwa im Park auf einer Picknickdecke. Das Wichtigste ist, dass es direkt auf das Kind abgestimmt und gestaltet ist.
Tips:Und zum Abschluss: Du bist selbst verheiratet. Wie schaut für dich eine gelungene Hochzeit aus?
Ortner: Das Schönste an einer Hochzeit ist, wenn ich mich immer wieder gerne zurückerinnere. Egal ob als Brautpaar oder als Gast.
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