Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Klare Absage für Umfahrung Allhaming

Online Redaktion, 25.01.2018 15:08

ALLHAMING. Nun ist es fix: Für die kleine Wohngemeinde Allhaming ist der lang herbeigesehnte Traum einer Umfahrung zur Verkehrsberuhigung geplatzt. Eine neue Bewertungsmethode des Landes OÖ erteilt dem geplanten Projekt eine klare Absage.

Foto: Weihbold
Foto: Weihbold

von ELISABETH ZEILINGER

Seit Jahren hofft man in Allhaming auf verkehrsberuhigende Maßnahmen entlang der Marchtrenker Landesstraße (L534). Mit dem ehemaligen Landesrat Franz Hiesl (ÖVP) wurde laut Gemeinde vor Jahren schriftlich vereinbart, dass als erster Schritt zur Verkehrsberuhigung der Abschnitt beim Gemeindeamt bzw. bei der Volksschule in Angriff genommen wird.

Parallel dazu wurde von der Gemeinde an der Planung und Realisierung der Umfahrung weitergearbeitet. Nach der Landtagswahl 2015 lag das Projekt auf Eis. Jetzt, drei Jahre später, präsentierte Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) eine „objektive Methode zur Bewertung von Umfahrungsprojekten“.

Eigene Bewertungsmethode

Mit dieser unter Landesrat Steinkellner entwickelten, landesinternen Methode werden Straßenprojekte wie z.B. geplante Umfahrungsprojekte, -wünsche oder Spangen anhand qualitativer und quantitativer Kriterien bewertet. „Ziel der Methode ist es, Umfahrungsprojekte nach einheitlichen Kriterien zu beurteilen und damit die generelle Entscheidung über die weitere Vorgangsweise zu treffen. Das Ergebnis der Detailbewertung ist die Grundlage für die Zuweisung in drei generelle Umsetzungsklassen, nämlich „Ja“, „Ja, aber nicht vordringlich“ und „Nein““, erklärt Steinkellner.

„In die Umsetzungsklasse „Das Projekt wird nicht umgesetzt“ wurde die Umfahrung Allhaming eingereiht. Die Umfahrung Allhaming zeigt in der Zusammenschau aller Kriterien ein eindeutig negatives Bild. Auch im Vergleich der beurteilten Umfahrungen zueinander weist das Projekt eine sehr schlechte Bewertung auf, was zur negativen Einstufung geführt hat. Die als für eine Umsetzung nicht zielführend bewertete Umfahrung wird durch ein Maßnahmenpaket am Bestand in der Ortsdurchfahrt der L534 (Marchtrenker Straße) ersetzt“, teilt Steinkellner mit.

Bewertung im Detail

Laut Infrasturktur-Ressort des Landes OÖ seien die Anlageverhältnisse der Ortsdurchfahrt der L534 im Bestand ausgesprochen gut, sowohl im Hinblick auf den Querschnitt, die Linienführung, die Neigungsverhältnisse, die Länge und somit die Fahrzeit durch den Ort. „Eine Umfahrung wäre deutlich länger (um ca. 60 Prozent) und würde damit auch eine deutlich längere Fahrzeit als am Bestand bewirken. Die Umfahrung würde auch drei große Steigungsbereiche mit 6 bzw. 8 Prozent aufweisen und würde damit verkehrlich kaum angenommen werden. Eine verkehrliche Wirksamkeit einer Umfahrung wäre nur bei sehr drastischen verkehrshemmenden Maßnahmen  (Sperre der bestehenden Ortsdurchfahrt) denkbar. In der Zusammenschau aller Kriterien zeigt die Umfahrung Allhaming ein eindeutig negatives Bild. Das hat zur Einstufung in die Umsetzungsklase „Nein – das Projekt wird nicht umgesetzt“ geführt“, heißt es weiter.

Gemeinde besteht auf Zusage

Verwunderung darüber herrscht in Allhaming. „Die Allhaminger haben 2002 bei einer Volksbefragung der Auf- bzw. Abfahrt von der A1 nur unter der Prämisse zugestimmt, dass ihr Heimatort vor der zu erwartenden Verkehrslawine durch eine Umfahrung geschützt wird“, sagt Amtsleiter Andreas Ortmayr. Die Gemeinde bestehe daher auf den vom Land OÖ. schriftlich getätigten Zusagen und auf einer Umsetzung des Willens der Bevölkerung. 


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden