Linzer Klangwolke 2023: „Odyssey“ feiert am 9. September das Leben
LINZ. Am 9. September ist es wieder soweit: Die Linzer Klangwolke, präsentiert von Sparkasse OÖ und Linz AG, lockt bei freiem Eintritt wieder in den Donaupark. Das Thema in diesem Jahr: „Odyssey. A Journey Through Worlds“.
Doch nicht um die berühmten Irrfahrten des griechischen Helden geht es, der Troja mit einer List zu Fall gebracht hat. Mit Kriegen, Kämpfen und Heldentaten, mit all dem, was Tod bringt, von dem aber geglaubt wird, es bringe Ruhm und Ehre, hat diese Klangwolke nichts am Hut. Im Gegenteil: Sie feiert ein Fest des Lebens.
Im Zentrum von „Odyssey“ steht ein kleines Mädchen, das als Einziges die apokalyptische Katastrophe überlebt. Weil Flüsse als Quellen des Lebens und der Erneuerung gelten, wandert das Mädchen auf der Donau entlang, in der Hoffnung, der Fluss würde Heilung bringen. Seine Reise führt es an den Nil, den Jangtse, den Mississippi und den Amazonas. Staunend trifft es überall auf fremde, lebendige Kulturen und deren Kunst. Was es an Inspiration von jeder dieser Begegnungen mitnimmt, wird durch Amulette symbolisiert, die es erhält.
Derart beschenkt kehrt das Mädchen zuletzt zurück an den Ausgangspunkt. Begleitet von den Stimmen jener Länder, die es besucht hat, blüht das Land wieder auf. Sie vereinigen sich zu einem Fest, um die Rückkehr des Lebens zu feiern.
„Ich liebe es“
Geschichtenerzählerin, Intendantin und Ideengeberin der Linzer Klangwolke 23 ist die amerikanischen Opern- und Miscalregisseurin Francesca Zambello: „Die Odyssee, die Ilias, das Mahabharata. Diese Epen sind oft Geschichten von großen Kriegern, die versuchen, die Grenzen ihres Landes zu verteidigen. Ich glaube aber, im Geist der Klangwolke geht es nicht darum, Grenzen zu verteidigen, sondern sie aufzulösen. Ich wollte eine Geschichte von Menschen erzählen, die gemeinsam arbeiten, um die Heimat zu feiern und zu bewahren, die wir alle teilen“, betont Zambello, die vor allem den Gemeinschaftsgeist der Klangwolke hochhält: „Ich liebe es, dass es ein riesiges, kostenlos erlebbares Community-Event ist. Es ist eine Gelegenheit, zusammenzukommen und das zu feiern, was uns menschlich macht.“
Nichtsdestotrotz sei der Aufbau dieser Klangwolken-Welt eine der größten Herausforderungen und eine der aufregendsten Erfahrungen in ihrer Karriere.
Vielseitige Klänge
Die musikalische Leitung hat die Komponistin und fünffache Emmy-Preisträgerin Laura Karpman inne: „Unser Publikum wird Musik von Dvorák bis hin zu Verdi hören, jedoch speziell für die Klangwolke neu gedacht, neu gemixt und für unsere neue Welt frisch arrangiert. Stilistisch wird die Musik viele Genres und Traditionen umfassen, von der Oper über große Sinfonien, Percussion, Jazz und Gospel. Es wird für jeden Musikliebhaber etwas dabei sein.“
Sowohl als klassischer Sopran wie auch als Gospelsängerin brilliert die aus Ohio stammende Solistin Amber Monroe. Mit dabei sind auch The Adrian Dunn Singers, eine GospelFormation aus Chicago. Und auch eine Linzer Beteiligung gibt es: Die Sänger des Kinder- und Jugendchors des Landestheaters werden erstmals ihr Können bei der Klangwolke zeigen.
Die Protagonistin selbst wird gleich von mehreren jungen Talenten aus OÖ dargestellt. Damit ermöglichen sie ihr Erscheinen auf jedem der Schiffe, die als Bühnenschauplätze dienen.
Drei schwimmende Bühnen
Apropos Schiffe: Drei Boote wurden von Stage Designer Charles Quiggin entwickelt. Gestartet wird mit der Apokalypse auf dem Tree Boat, das sich im Laufe zu einem blühenden Schiff voll Leben verwandelt. Das Zurcaroh Boat erinnert an die Segelschiffe der Antike und beheimatet die gleichnamige Akrobatikgruppe. Das dritte Schiff ist das Music Boat, auf dem Sänger und Percussionists die Reise begleiten.
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