Mehr Bürgerbeteiligung in der Politik? MFG startet Initiative zur politischen Erneuerung
OÖ. Die Politik steht vor großen Herausforderungen, nicht nur inhaltlich, sondern auch strukturell. Viele Menschen haben das Gefühl, dass politische Entscheidungen oft über ihre Köpfe hinweg getroffen werden. Die Partei Menschen Freiheit Grundrechte (MFG) will dem mit der Initiative „Politik der neuen Zeit“ entgegenwirken. Ziel ist es, neue Wege der Bürgerbeteiligung zu erarbeiten und starre politische Strukturen aufzubrechen.
Ein zentraler Ausgangspunkt für die Initiative war der erste oberösterreichische Jugendlandtag. Dort diskutierten junge Menschen offen über gesellschaftliche Herausforderungen, ohne parteipolitische Zwänge oder Fraktionsdruck. Joachim Aigner, Bundesparteiobmann der MFG, sieht darin ein Modell für eine offenere politische Debatte: „Wir haben erlebt, wie konstruktiv Politik sein kann, wenn sie sich nicht an Parteibüchern, sondern an Sachfragen orientiert.“
Die MFG kritisiert, dass der Fraktionszwang und Parteihierarchien oft verhindern, dass Abgeordnete ihrem eigenen Gewissen oder den Interessen ihrer Wähler folgen können. Laut Klubobmann Manuel Krautgartner sei es Zeit, neue Strukturen zu denken, die eine stärkere Mitbestimmung ermöglichen. „Wir sehen, dass viele Menschen von der etablierten Politik enttäuscht sind. Die Demokratie lebt aber von aktiver Beteiligung – deshalb wollen wir diesen Prozess in Gang setzen.“
Welche neuen politischen Ansätze könnten entstehen?
In einer Reihe von Workshops, Diskussionsveranstaltungen und Online-Beteiligungen will die MFG verschiedene Alternativen zur aktuellen politischen Struktur erarbeiten. Dabei stehen unter anderem folgende Fragen im Raum:
- Wie können Entscheidungsprozesse so gestaltet werden, dass sie sich stärker an Sachfragen orientieren und weniger an Parteivorgaben?
- Welche Rolle könnten parteiunabhängige Arbeitsgruppen oder Bürgerparlamente spielen?
- Wie lässt sich digitale Bürgerbeteiligung sinnvoll in politische Entscheidungsfindungen einbinden?
- Welche Reformen könnten das freie Mandat stärken und den Fraktionszwang aufweichen?
„Es geht nicht um ein bloßes Anprangern des Systems, sondern um konkrete Lösungen“, betont Dagmar Häusler, stellvertretende Bundesparteiobfrau der MFG. Ziel sei es, den politischen Entscheidungsprozess transparenter und bürgernäher zu gestalten.
Politik der Zukunft: Mehr Beteiligung, weniger Parteizwänge?
Die MFG sieht sich mit dieser Initiative nicht nur als Kritikerin des bestehenden Systems, sondern als Impulsgeberin für eine sachlichere und direktere Demokratie. Die Menschen sollen nicht nur alle paar Jahre ihre Stimme abgeben, sondern aktiv in politische Entscheidungsprozesse eingebunden werden. „Wir wollen zeigen, dass es Alternativen gibt. Die Politik darf nicht nur ein Spiel der etablierten Parteien sein – sie muss sich wieder an den Menschen orientieren“, so Aigner.
Konkrete Details zu den ersten Veranstaltungen und Online-Beteiligungsmöglichkeiten sollen in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich in den Diskussionsprozess einzubringen.