Sicherheit als Standortchance – Sicherheits-Allianz OÖ ist gestartet
OÖ/LINZ/HAGENBERG. Am Freitag wurde im Linzer Landhaus die neue Sicherheits-Allianz OÖ aus der Taufe gehoben. Nach dem Vorbild schon bestehender Cluster will das Land das Thema Sicherheit als Standortchance nutzen und bietet damit ein neues Netzwerk für heimische Player in der Sicherheits-Branche.
Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen haben zu einem neuen Verständnis von Sicherheit in Europa geführt. Oberösterreich sieht in der europäischen Sicherheitsstrategie „Readiness 2030“ mit Investitionen von bis zu 800 Milliarden Euro auch eine wirtschaftliche Chance für das Bundesland.
„Auch als neutraler Staat für uns ist die Sicherheit besonders wichtig – es ist aber auch etwas, was mit wirtschaftlichen Effekten zu tun hat, und das möchten wir nutzen“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) am Freitag. „Wir wollen Sicherheit ganzheitlich denken – militärisch, wirtschaftlich, zivil und geistig.“
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Hochkompetente Unternehmen in Oberösterreich
Freitagvormittag gab es das erste Treffen der neuen Sicherheits-Allianz OÖ im Landhaus. Das neue Netzwerk soll jene, die jetzt schon in dem Themenfeld tätig sind, bündeln, daraus dann weitere Effekte schaffen. Es gehe um Energiesicherheit, militärische Sicherheit, Versorgungssicherheit, digitale Sicherheit. „In all diesen Bereichen haben wir in Oberösterreich hochkompetente Unternehmen, die hier schon tätig sind oder tätig werden könnten“, so Achleitner. Mit der Allianz setze das Land OÖ aber auch einen strategischen Schwerpunkt, um Oberösterreich national und international als attraktiven Standort für Sicherheitstechnologien und -anwendungen zu positionieren.
Die neue Sicherheits-Allianz wird in der Form schon erfolgreiche Cluster (wie zum Beispiel bestehend zur Medizintechnik) sein, beauftragt mit der Koordination ist die oö. Standortagentur Business Upper Austria. Sie basiert auf einem Strategieboard, das die inhaltliche Ausrichtung vorgibt, thematischen Arbeitsgruppen zum Beispiel zum Thema Werkstoffe, und einer Unternehmensplattform, die Vernetzung, Kooperation und Innovation fördern soll.
Das Strategieboard setzt sich dabei aus Vertretern unter anderem vom Oö Militärkommando, der Landespolizeidirektion, der FH OÖ, der WKOÖ und der IV OÖ, von Unternehmen wie der voestalpine, Steyr Automotive oder der Kontron AG zusammen, „um Geschäftsfelder aufzumachen, Fördertöpfe anzuzapfen.“
Drohnenbasierte Risikoverortung in Echtzeit
Ein aktuelles Beispiel für das vorhandene Know-how in Oberösterreich ist ein laufendes Forschungsprojekt am Research Center Hagenberg. Dort wird an einer drohnenbasierten Risikoverortung in Echtzeit gearbeitet. Ziel ist es, gefährliche Situationen mithilfe von Drohnentechnologie und künstlicher Intelligenz frühzeitig zu identifizieren und Risiken geografisch zu verorten – etwa bei einer Minenräumung zum Schutz von Hilfskonvois, wie FH-Professor Harald Lampesberger erklärt. Der entwickelte Prototyp zeige, wie moderne Technologien zur Erhöhung der Sicherheit beitragen können – nicht nur für militärische Einsätze, sondern auch im Katastrophenschutz oder bei Polizeieinsätzen.
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