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Die Giulia von Alfa Romeo war und ist seit jeher eine zu tiefst emotional besetzte Sportlimousine. Ein Facelift gab es jetzt trotzdem. Finale Erkenntnis zum neuen Modell: Die Giulia von Alfa Romeo ist und bleibt eine zu tiefst emotional besetzte Sportlimousine. Das könnte es schon gewesen sein, wäre freilich grob unfair gegenüber dem Facelift. Da hat man sich ja auch Gedanken gemacht. Wo ansetzen, wo muss nachgebessert werden, was kann so bleiben wie es ist, wovon lässt man besser die Finger, was ist überhaupt möglich.

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Eine Überarbeitung ist stets nur in einem relativ klar abgesteckten Rahmen möglich, theatralisches Umkrempeln eines Modelles quasi ausgeschlossen. Da trifft es sich gut, dass derart Bedarf bei der Giulia eh nicht bestanden hat. Als Sportlimousine sowieso schon mit einem Sympathiebonus gesegnet, hat die Giulia auch nach sechs Jahren nichts an Attraktivität verloren. Der via Signatur der neuen serienmäßigen Matrix-LED-Scheinwerfer geschärfte Blick ist sowas wie die Kirsche auf der Torte. 

Ähnlich wenig hat sich im Interieur getan. Bauartbedingt bleibt der Touchscreen so wie er ist, nicht sonderlich groß, aber halbwegs logisch strukturiert. Zumindest wurden die Instrumente digitalisiert, falls das für jemanden ein Kaufanreiz bei einer, wir wiederholen uns, bildhübschen Sportlimousine sein sollte. Weitaus essentieller sind die echten Tasten am Lenkrad und klassische Knöpfe und Drehregler für die wichtigsten Features. Der ablenkungsfreien Hetz im Hinterland wegen.  

Deswegen legt man sich eine Giulia doch zu. Oder etwa nicht? Die Verarbeitung auf absolutem Top-Niveau und die generösen Platzverhältnisse in beiden Reihen nimmt man gerne mit. Ja selbst, dass der Kofferraum gut dimensioniert und via 2:1:2 umlegbarer Fondlehnen mit Variabilität glänzt, nimmt man wohlwollend zur Kenntnis. Der Punkt ist, die meisten Fahrzeuge müssen das Können. Bei der Giulia nimmt man das gerne mit, bemerkt manches mitunter vielleicht erst nach ein paar Wochen.

Nicht zu übersehen ist die richtig gute Ausstattung. Wir fuhren eine „Veloce“, ihres Zeichens zweitbeste Variante und ein Sammelsurium an Nettigkeiten. Für Sportler schlägt das Herz bei Brembo-Bremsen, Schaltwippen, Alu-Pedale und 19“ Räder höher. Navi, Leder, elektrische Vordersitze, Lenkradheizung und vieles mehr nehmen darauf Bedacht, dass im Alltag auch der Komfort nicht zu kurz kommen darf.

Weil immer nur fast&furious spielt es halt auch nicht. Vom dem her wird man das kompromissbereite Fahrwerk auch zu schätzen wissen. Knackig, aber nicht hart abgestimmt liefert es die ideale Steilvorlage für den 280 PS starken Turbobenziner unseres Testwagens. Nach dem Entfall der schwächeren Variante übrigens der einzige Benziner im Portfolio, dafür aber einer von der genialen Sorte. 

400 Newtonmeter bei 2.250 Umdrehungen, Allrad und 8-Gang-Automatik setzen seine Power perfekt in Szene. Kraft im Überfluss ist stets vorhanden, Gasbefehle werden direkt übernommen und umgesetzt, lässige Lenkung und Top-Bremsen übernehmen den Rest. Zu keiner Zeit bestehen Zweifel an der querdynamischen Kompetenz der Giulia. Krawallbruder ist der Antrieb keiner, was man so oder so sehen kann. Preis? Als 2.0 Q4 Veloce 67.930,00 EUR.

Echt lässig: Eine rote Giulia mit schwarzen 19“ Alus im klassischen Alfa-Design.  

Echt stressig: Die im Alltag eher hinderlichen Schaltwippen.

Echt fett: Die Freude am Fahren. 

Echt jetzt: Sechs Jahre altes Grundlayout und noch immer schauen alle.

Daten Alfa Romeo Giulia 2.0 Q4 AT8 Veloce   

Motor: 4-Zylinder Turbobenziner

Leistung: 280 PS

Max. Drehmoment: 400 Nm / 2250 U.

Testverbrauch: 8,7 Liter

Vmax: 240 km/h

0 auf 100 km/h: 5,2 Sek

Preis ab EUR 67.930,00

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