Hyundai Santa Fe: Quadratisch. Praktisch. Gut.
Was gestern noch rund war, ist heute beim neuen Santa Fe eckig. Das sorgt nicht nur für hohe Aufmerksamkeit, sondern auch für eine Menge Sympathiepunkte. Gemeinhin setzen Hersteller gerne auf Trends, schwimmen mit dem Strom. Dass man damit nur ein Gesicht in der Menge ist, fällt unter Kollateralschaden, zumindest solange die Verkaufszahlen stimmen. Die hätten beim Santa Fe zwar noch gepasst, trotzdem hat Hyundai dem neuen Modell eine Rosskur verpasst. Wir könnten an dieser Stelle ausgiebig über Ecken, Kanten und rechte Winkel schreiben. Aber Bilder sagen in dem Fall tatsächlich mehr als Worte.
In Zeiten fließender Linien und allerorts reklamierender Coupé-Anleihen steht der Santa Fe damit ziemlich alleine da. Punktlandung. Ob auf diesem Altar das geopfert wurde, was man gemeinhin als „fesch“ bezeichnet darf jeder selber beurteilen. Fix ist freilich die enorme Präsenz und Wucht des großen Hyundai. Wo er steht, steht sonst quasi nichts, alle Augen sind auf die elegante Front, die markante Silhouette und das wuchtige Heck gerichtet. Und kommen nur schwer davon los.
So ganz nebenbei werden damit alte und längst vergessene Stärken wiederbelebt. Die der grandiosen Rundumsicht zum Beispiel, oder auch, dass ein Auto in echt innen größer sein kann als außen. Das will bei einem 4,83 Meter langen und 1,90 Meter breiten SUV schon was heißen. Lässt sich eh mit Zahlen belegen, gigantische 704 bis 2.025 Liter fasst der Kofferraum, der mit seiner genialen Variabilität an die besten Van´s der alten Schule erinnert.
No na haben es auch die Insassen höchst komfortabel. Die Kombination aus viel Platz, erhöhter Sitzposition und edler Umgebung schafft ein Gefühl von Erhabenheit. Mit Blick auf den hohen Fahrkomfort kann man sagen, man schwebt etwas über den Dingen. Das hohe Level der zweitbesten Ausstattung „Prestige Line“ trägt das ihre dazu bei. Klimatisierte Ledersitze, Head-up Display, elektrisch verstellbares Lenkrad, Alcantara-Dachhimmel und Ambiente-Beleuchtung sind echte Bringer.
Dass alles nicht nur premium-like verarbeitet ist, sondern auch toll zu bedienen ist, kann dabei gar nicht hoch genug gelobt werden. Auf den ersten Blick ist die Masse an Tasten und Drehreglern vielleicht eine Herausforderung, rasch aber lernt man die Benutzeroberfläche abseits des Touchscreens lieben und schätzen. Cool ist auch die zentrale induktive Ladestation für zwei Handys samt USB-C Slots, dass noch Platz für Getränkehalter und weitere Ablagen gefunden wurde grenzt da an ein Wunder.
Kein Wunder, aber eine kleine Überraschung ist das Antriebsangebot. Hyundai setzt voll auf Hybridtechnik, wir hätten uns auch einen Diesel gut vorstellen können. Neben einem Vollhybriden fährt der Santa Fe als der von uns getestete Plug-in-Hybrid vor. Mit 252 PS Systemleistung ist er gut, aber nicht überbordend stark motorisiert, dank spontaner Kraftentfaltung des 98 PS starken E-Motors und feiner 6-Gang-Automatik ist man aber bestens aufgestellt. Die rein elektrische Reichweite ist mit 54 Kilometer okay, die maximale Ladegeschwindigkeit von 3,3 kWh weniger.
Der Hyundai Santa Fe startet bei 58.990,00 EUR, unser Prestige Line 1.6 T-GDI PHEV 4WD legt bei 73.990,00 EUR los. Zuviel? Diverse aktuell gültige Hyundai-Boni könnten Abhilfe schaffen.
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Echt lässig: Von Leder umspielte Screens, Tasten und Drehregler.
Echt stressig: Dass Gefühl dem Auto nicht gerecht zu werden. Hat niemand eine Waschmaschine zu transportieren?
Echt fett: Seine Einzigartigkeit.
Echt schade: Dass es drei Berichte brauchen würde um dem Santa Fe vollinhaltlich gerecht zu werden.
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Daten Hyundai Santa Fe 1.6 T-GDI PHEV 4WD Prestige Line
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 252 PS
Systemdrehmoment: 367 Nm
Testverbrauch: ca. 7,1 Liter
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 9,3 Sek
Preis ab 73.990,00 EUR
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