Preisgekrönter Mühlviertler Rum von Lui Mirello: zwei Flaschen zu gewinnen
Mag. Claudia Greindl /
abgelaufen am 15.10.2025
FREISTADT. Großer Erfolg für einen kleinen Erzeuger aus dem Mühlviertel: Der Lui Mirello Rum hat beim Rumfestival Vienna den dritten Platz in der Kategorie „Internationale Rumsorten ohne Altersangabe“ erreicht. Damit setzte sich die Marke von Norbert Gruber gegen starke internationale Konkurrenz durch und sorgte für Aufsehen in der Fachwelt.
Schon als Kind experimentierte Norbert Gruber mit selbstgemachten Säften und Ansatzprodukten. Heute ist er 59 und verwirklicht sich gemeinsam mit Chrisitian Reisinger aus Waldburg seinen Traum: „Wenn ich es jetzt nicht mache, mache ich es nie mehr, habe ich mir vor drei, vier Jahren gedacht." Die ersten Brenn-Versuche erfolten zu Hause. Aus einer spontanen Idee heraus fuhren Gruber und sein Compagnon, die beide beruflich in ganz anderen Branchen (Medientechnik und Ingenieursbüro for Bauhpysik) tätig sind, mit ihrem Rum völlig „blauäugig“ zum Rumfestival in Wien – und kamen mit einem Top-3-Platz bei der Blindverkostung von insgesamt rund 40 Einreichungen zurück. Sieger wurde ein jamaikanischer Produzent, doch der dritte Platz für einen Newcomer aus dem Mühlviertel sorgte für Überraschung. In allen Kategorien waren 550 Rumsorten von 135 Erzeugern eingereicht worden.
Handwerk und Leidenschaft
Der Lui Mirello Rum wird in Alberndorf und Freistadt produziert. Basis ist Bio-Melasse, die aus Kuba importiert wird. "Wir haben auch probiert, aus Zuckerrüben-Melasse Rum zu machen, dieser hat jedoch einen erdigen Grundgeschmack, außerdem ist die Bezeichnung Rum nicht gestattet." Außer der Zuckerrohr-Melasse stammen jedoch alle Komponenten der Erzeugung, bis hin zu Etiketten und Fässern, aus Österreich. Die Melasse wird eingemaischt, mit Hefe vergoren und destilliert. Gruber nutzt ausschließlich das Herzstück des Mittellaufs. Auf Zusatzstoffe wie Zucker, Farbstoffe oder Aromen verzichtet er konsequent. Gelagert wird in Eichenfässern, wodurch der Rum seine feinen Nuancen erhält.
Ursprünglich ließ Gruber noch im Waldviertel destillieren, mittlerweile hat er selbst einen Brennkessel angeschafft und einen eigenen Verkostungsraum in der Werndlstraße eingerichtet. „Andere kaufen sich ein Motorrad, ich habe mir eine Brennerei gekauft“, sagt er schmunzelnd und verweist auf die Edelbrand-Sommelier-Ausbildung, die bereits hinter ihm liegt. Beim Rumfestival Vienna präsentierte Gruber neben seinem Klassiker drei neue Sorten: „Das hölzerne Schiff“, „Die blonde Schönheit“ und „Die weiße Verführung“.
Vom Hobby zur Marke mit Fangemeinde
Noch vor wenigen Jahren war Grubers Projekt nicht mehr als ein Hobby. Heute produziert er bereits eine stattliche Anzahl von Flaschen, die nach dem Rumfestival noch stärker nachgefragt sind. Selbst Prominente wie Armin Assinger zählen bereits zu seinen Kunden. Unterstützt wird Gruber von seiner Frau, die ebenfalls in die Produktion eingebunden ist. "Bis hin zu den Etiketten machen wir alles selber, oft ist der ganze Küchentisch vollgeräumt."
Benannt wurde der Name „Lui Mirello“ übrigens nach einer persönlichen Geschichte: „Lui“ ist der Spitzname Grubers aus seinem zweiten Vornamen Ludwig, „Mirello“ leitet sich vom Mirellental in Alberndorf in der Riedmark ab, in dem er lebt.
Blick in die Zukunft
Gruber hat ehrgeizige Pläne: Ein Besuch in der Karibik ist für 2026 geplant, um sich dort Inspiration bei traditionellen Familienrezepten zu holen. Auch weitere Sorten sind in Entwicklung. Obwohl er selbst kaum Alkohol trinkt, fasziniert ihn das Handwerk: „Ich bin ein analytischer Mensch. Mich interessiert, wie sich Geschmack entwickeln lässt.“ Mit dem Erfolg beim Rumfestival Vienna hat der Mühlviertler Rum seinen Platz in der internationalen Szene gefunden – und die Fangemeinde wächst stetig weiter.