ALTMÜNSTER. Männliche Bezugspersonen in der Kinder- und Jugendhilfe sehr wichtig – Individuelle Berufs- und Lebensformen auch außerhalb des SOS-Kinderdorfs möglich.
Am 14. Juni ist Vatertag. SOS-Kinderdorf nimmt diesen Tag zum Anlass, um auf die Suche nach SOS-Kinderdorf-Vätern aufmerksam zu machen. „Männliche Bezugspersonen sind für Kinder und Jugendliche sehr wichtig, in der Kinder- und Jugendhilfe sind sie aber generell unterrepräsentiert“, sagt SOS-Kinderdorf Geschäftsleiter Clemens Klingan. „SOS-Kinderdorf-Väter gibt es im Moment in Österreich leider überhaupt keinen.“ Auch weil viele SOS-Kinderdorf-Mütter in nächster Zeit in Pension gehen, werden aktuell in ganz Österreich SOS-Kinderdorf-Väter und Mütter gesucht.
Moderner Sozialberuf mit individuellen Möglichkeiten
Die Personen, die wir suchen, sind ausgebildete Pädagogen, die sich dieser bereichernden, sinnvollen, aber auch herausfordernden Aufgabe stellen möchten. SOS-Kinderdorf-Vater ist heute ein moderner Sozialberuf. Ein SOS-Kinderdorf Vater arbeitet immer im Team mit zwei bis drei Familienpädagogen. „Wir bieten sehr individuelle Möglichkeiten diesen besonderen Beruf zu gestalten und mit den eigenen Lebensumständen zu verbinden“, erklärt Klingan. „Das betrifft die Frage, wo die SOS-Kinderdorf-Familie lebt, das muss nicht immer direkt in einem SOS-Kinderdorf sein, sondern kann auch in einer Wohnung oder einem Haus außerhalb des SOS-Kinderdorfs integriert in eine Gemeinde sein.“
Auch eine eigene Familie, also eine Ehe, Partnerschaft oder eigen Kinder sind keineswegs ein Hindernis. Der Alltag in einer SOS-Kinderdorf-Familie gestaltet sich ähnlich wie in einer Patchworkfamilie: Leibliche Kinder der SOS-Kinderdorf-Väter, Ehepartnerinnen, die Eltern der fremd-untergebrachten Kinder, Angehörige – sie alle gehören zur SOS-Kinderdorf-Familie.
Kleine Gruppen und familiäres Umfeld
Österreichweit wachsen im SOS-Kinderdorf rund 2000 Kinder und Jugendliche auf, die nicht bei ihren leiblichen Eltern leben können. Der Großteil davon lebt in Wohngruppen, wo ein Team aus Sozialpädagoginnen uns Sozialpädagogen die Kinder betreut. „Auch in diesem Bereich freuen wir uns immer über männliche Bewerber“, sagt Klingan. Rund 200 Kinder leben in SOS-Kinderdorf-Familien, also bei einer SOS-Kinderdorf-Mutter. „In SOS-Kinderdorf-Familien haben wir die Möglichkeit Kinder und Jugendliche in kleinen Gruppen in einem familienähnlichen Umfeld zu betreuen“, sagt Klingan. „Das ist vor allem für Kleinkinder und Kinder mit besonderen zum Beispiel psychischen Belastungen, ein sehr großer Vorteil.“
SOS-Kinderdorf-Mütter und -Väter in Oberösterreich gesucht
In Österreich gibt es derzeit rund 40 SOS-Kinderdorf-Familien. 7 SOS-Kinderdorf-Mütter sind in den SOS-Kinderdörfern Altmünster und Rechberg tätig. SOS-Kinderdorf ist derzeit in Österreich, sowie auch für die beiden oberösterreichischen Standorte, auf der Suche nach SOS-Kinderdorf-Vätern und auch Müttern.
SOS-Kinderdorf-Väter/-Mütter bringen eine sozialpädagogische oder erziehungswissenschaftliche Ausbildung mit – oder absolvieren diese berufsbegleitend (Dauer: drei Jahre). Wie in den meisten Angestelltenverhältnissen arbeiten sie fünf Tage die Woche. Sie haben Urlaubsanspruch und können in der Freizeit ihren Interessen und Hobbies nachgehen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden