Herbsttage Blindenmarkt„Musik ist nicht nur ein Lebensmittel sondern auch ein Heilmittel“
BLINDENMARKT. Coronabedingt kann bei den Herbsttagen Blindenmarkt die geplante Lehár-Operette „Der Graf von Luxemburg“ nicht durchgeführt werden. Um Operettenfreunden dennoch ein Erlebnis zu bieten, hat Intendant Michael Garschall eine Operrettenrevue unter dem Titel „Freunde, das Leben ist lebenswert“ ins Leben gerufen. Tips-Redakteur Norbert Mottas bat den Intendanten Michael Garschall um ein Interview.
Tips: Wie schwer fiel Ihnen die Entscheidung, statt der Operette „Der Graf von Luxemburg“ die Operrettenrevue „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aufs Programm der Herbsttage zu setzen?
Garschall: Die Planungen rund um unseren „Grafen von Luxemburg“ waren weit fortgeschritten und die Kartennachfrage war exzellent. Aber die Gesundheit des Publikums und aller „Herbsttagler“ ist wohl das Wichtigste. Regisseur Wolfgang Dosch und ich haben dann die Operettenrevue konzipiert: Eine Geburtstagsshow für die großen Meister: Robert Stolz, Franz Lehár, Oscar Straus und Nico Dostal – sozusagen ein „best of“!
Tips: Wie wird dieser Schritt von Ihrem Stammpublikum angenommen?
Garschall: Die Neugierde ist da und daher auch die Nachfrage. Natürlich sind viele vorsichtig und warten die Entwicklung Covid-19-Krise ab. Aber wir sind auf einem guten Weg. Ich denke, dass eine Zusatzvorstellung bereits in Sichtweite ist. Auch die Wiederaufnahme der „Pippi Langstrumpf“ ist sehr gefragt, die traditionelle Matinee mit Kolar, Narowetz und Co. sowieso. Die Herbsttage-Familie will gerade jetzt unterhalten werden.
Tips: Worauf darf sich das Publikum bei der Operettenrevue besonders freuen?
Garschall: Die Stars vom „Grafen“ sind auch in der Revue zu erleben, eine ganz junge Crew von Tänzerinnen und Tänzern sowie Sängerinnen und Sängern sind mir eine besonders große Freude. Marcus Ganser hat eine tolle Bühne für die Revue entworfen und Irina Hofer gigantische Kostüme. Es wird die Post abgehen.
Tips: Die Publikumslieblinge Clemens Kerschbaumer und Willi Narowetz werden mitwirken und auch das Salonensemble des Kammerorchesters Ybbsfeld unter der bewährten Leitung von Kurt Dlouhy ist zu erleben. Wie haben diese auf die coronabedingte Änderung des Spielplans reagiert?
Garschall: Alle – und da meine ich wirklich alle, vom Bühnenstar bis hin zur Garderobiere – freuen sich, dass wir spielen. Durch Blindenmarkt weht schon wieder diese ganz spezielle Bühnenluft. Der gewohnte Bühneneinsatz und diese Herbsttage-Energie werden heuer noch getoppt.
Tips: Es müssen ja die Abstandsregeln eingehalten werden. Werden die Sitzplätze weiter auseinander gestellt oder bleiben gesperrte Sitzplätze in den Reihen?
Garschall: Wir haben lange am Präventionskonzept gearbeitet und geben auch hier unser Bestes. Ein Zwer-Schachbrettmuster macht den Theaterbesuch freundlicher. Man darf also neben seiner Begleitung sitzen! Unser sehr weiter Reihenabstand in der neuen Ybbsfeldhalle macht vieles leichter, auch die hervorragende Lüftung. Und es gibt ohnehin nur mehr 60 Prozent der Sitzplätze, also rund 300 Gäste in dieser großen Anlage.
Tips: Der Kartenverkauf und der Umtausch der bereits gekauften Karten haben ja bereits begonnen. Kann man schon einen Trend erkennen?
Garschall: Sehr viele Stammgäste kommen zur Revue, die Gruppenbesteller haben fast alle auf 2021 verschoben, was auch verständlich ist. Gigantisch ist, dass sich unser Förderverein in den letzten fünf Monaten fast verdoppelt hat, eine Riesenfreude für mich im 31. Jahr meiner Intendanz.
Tips: Sie planen sicher auch schon fürs Jahr 2021. Wird da die Lehár-Operette „Der Graf von Luxemburg“ nachgeholt?
Garschall: Das 2021-Projekt war ja auch schon fertig geplant: Ein Klassiker mit exzellenter Besetzung, demnächst geben wir die Pläne für 2021 und 2022 bekannt. Wir lassen uns sicher nicht unterkriegen, Musik ist ja nicht nur ein Lebensmittel sondern auch ein Heilmittel, gerade in dieser ganz „besonderen“ Zeit.
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