„Der Schokoladensoldat“ feiert Premiere bei den Herbsttagen Blindenmarkt
BLINDENMARKT. Oscar Straus’ Meisterwerk „Der Schokoladensoldat“, komponiert nach der Komödie „Helden“ von George Bernard Shaw, feiert am Freitag, dem 3. Oktober, Premiere bei den Herbsttagen in Blindenmarkt. Die Regie übernimmt Marcus Ganser, am Dirigentenpult steht der neue Musikchef Thomas Böttcher. Die Titelrolle „Leutnant Bumerli“ wird von Martin Mairinger gesungen.
Bis heute ist „Der Schokoladensoldat“ eine der bekanntesten Operetten der anglo-amerikanischen Welt. Im deutschsprachigen Raum hingegen kennen nur wenige eingefleischte Operettenliebhaber das Stück über einen Schweizer Deserteur namens Bumerli.
Er flieht lieber mit Schokolade bewaffnet vor dem Feind, als auf dem Schlachtfeld zu sterben, und landet dabei im Schlafzimmer der Soldatenbraut Nadina. Gerade deshalb hat sich Intendant Michael Garschall entschlossen, das Werk im Rahmen der 36. Auflage der Herbsttage Blindenmarkt in der Ybbsfeldhalle zur Aufführung zu bringen.
Krieg im Kleinen und im Großen
Oscar Straus’ Musiktheater-Parodie auf George Bernard Shaws Satire „Helden“ thematisiert Krieg in mehrfacher Dimension: Im Kleinen kämpft man sich durch Alltag, Familie und Beziehungen, im Großen nimmt Straus die Glorifizierung hohler Heldenbilder aufs Korn. Mit bissiger Ironie stellt er militärische Motive amourösen Melodien gegenüber und verwebt slawische Folklore in seine Operettenklänge.
„Straus ist es bestens gelungen, mit wunderbaren Melodien, einem kritisch-ironischen Selbstbild und einer gehörigen Portion Humor mit seinem ‚Schokoladensoldaten‘ zu unterhalten und zugleich zum Nachdenken anzuregen“, betont Intendant Garschall. In diesem Sinne sei es besser, „mit Pralinen zu verhandeln“, als sich mit Kanonenkugeln zu beschießen.
Ein Abend voller Musik und Tanz
Das Publikum darf sich bis einschließlich Sonntag, 26. Oktober, auf zahlreiche Ohrwürmer wie „Komm, komm, Held meiner Träume“ freuen. Tanzeinlagen, viele Wendungen und Missverständnisse runden die Handlung ab. Wie es sich für eine Operette gehört, findet alles ein gutes Ende: Nadina bekommt ihren „Schokoladensoldaten“, obwohl sogar ein Duell im Raum steht.
Martin Mairinger übernimmt die Rolle des Bumerli, Sopranistin Lena Stöckelle singt Nadina. In weiteren Rollen treten Lukas Johan (Alexius), Jasmin Bilek (Mascha), Christa Ratzenböck und Rita-Lucia Schneider-Ploy (Aurelia, alternierend), Georg Kusztrich (Kasimir) und Christian Mayr (Massakroff) auf.
Für das Bühnenbild zeichnet Regisseur Marcus Ganser verantwortlich. Die musikalische Leitung des Kammerorchesters Ybbsfeld liegt bei Thomas Böttcher, der damit den langjährigen musikalischen Leiter Kurt Dlouhy ablöst. Dlouhy bleibt dem Festival als Leiter des Chors und des Kinderchors erhalten.
Die bayerische Choreografin Lisa-Marie Rettenbacher sorgt mit ihrem Ensemble wie schon zuletzt bei der „Maske in Blau“ für tänzerische Höhepunkte. Für die Kostüme ist Anna-Sophie Lienbacher verantwortlich, das Lichtdesign übernimmt Lukas Siman.
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