Wolfsbacher Herbstkonzert im Zeichen jüdischer Musikgeschichte

Der aus Wolfsbach stammende Bassbariton Michael Wagner, derzeit am Linzer Musiktheater engagiert, kuratiert das Konzertprogramm und bringt auch heuer wieder hochkarätige Kunstschaffende auf die Bühne.

150. Geburtstagsjubiläum Fritz Kreislers

Besonders freut sich Wagner über die Mitwirkung des Wolfsbacher Geigers Karl Aichberger, der dem Konzert mit seiner Virtuosität eine besondere Note verleihen soll. Anlass dazu gibt das 150. Geburtstagsjubiläum des weltberühmten Wiener Geigers Fritz Kreisler, dessen Werke ebenso erklingen werden.

„Kreisler weigerte sich bereits 1933, für die Nationalsozialisten zu musizieren, da andere jüdische Musiker Deutschland schon verlassen mussten“, erzählt Wagner. Neben ihm prägen auch Viktor Ullmann, Erich Zeisl und Georg Kreisler das Programm – vier Komponisten, deren Lebensgeschichten auf unterschiedliche Weise von Flucht, Verfolgung und Neuanfang erzählen.

Erinnerung an ein verlorenes kulturelles Erbe

„Vier jüdische Komponisten und Musiker weisen ganz unterschiedliche Lebensläufe auf und spiegeln damit auch den Umgang mit jüdischen Mitbürgern wider. Wir wollen mit diesem Konzert bewusst den Verlust des geistigen und kulturellen jüdischen Erbes aufzeigen“, betont der Kurator.

Am Klavier begleitet Andrea Linsbauer, eine ausgewiesene Fritz-Kreisler-Spezialistin und Biografin des Komponisten. Erst kürzlich präsentierte sie im Wiener Musikverein ihre neue CD „Kreisleriana“ (Gramola). Die Moderation des Konzertnachmittags übernimmt Josef Penzendorfer, der mit Hintergrundwissen und persönlichen Einblicken durch das Programm führt.